Grüner Strom
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Energiewende: Neue Wege zur Finanzierung nötig

Die EEG-Umlage soll im nächsten Jahr geringfügig sinken. Aus Sicht der Handwerkskammer Cottbus (HWK) ist das jedoch kein Grund zur Beruhigung. Die Energiewende wird noch viel Geld kosten. Deshalb darf die Finanzierung des notwendigen Großprojektes nicht mehr nur über den Strompreis erfolgen, sondern ist auch über den Staatshaushalt zu finanzieren, wie aus einem Positionspapier der HWK hervorgeht. Am Mittwoch wird die EEG-Umlage für das Jahr 2015 bekannt gegeben.

Die Energiewende ist wichtig und notwendig. Aber sie kostet auch viel Geld. Bislang werden die Kosten zum Großteil von den Privatkunden und den kleinen und mittelständischen Unternehmen getragen. "Das ist ungerecht", sagt Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus. "Die letzte EEG-Reform hat diese Ungerechtigkeit zementiert. Das wollen wir nicht länger akzeptieren."

Der Anteil der Energiekosten in der Kostenbilanz des Handwerks hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Gewerkeübergreifend sehen 48 Prozent in steigenden Energie- und Rohstoffpreisen einen Risikofaktor für ihre zukünftige wirtschaftliche Entwicklung, wie eine HWK-Sonderumfrage im August ergeben hatte. "Wir brauchen eine grundlegend andere Finanzierung der Energiewende. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf nicht mehr ausschließlich über den Strompreis bezahlt werden", so Peter Dreißig. "Sie darf jedoch auch nicht abgewürgt werden."

Der Vorstand der Handwerkskammer Cottbus hat ein Energie-Positionspapier erarbeitet, das die unterschiedlichen Aspekte wie Finanzierung der EEG-Kosten, Netzausbau und die energetische Gebäudesanierung behandelt.  "Mit diesem Papier wollen wir ab sofort die energiepolitischen Diskussionen in unserem Zentralverband forcieren und auf Landesebene für unsere Positionen werben", erklärt Peter Dreißig.

Mehr Informationen finden Sie bei uns im Internet unter www.hwk-cottbus.de/energie. Das Positionspapier steht im Anhang als Download bereit.

Hintergrund:
Derzeit liegt die EEG-Umlage bei 6,24 Cent je Kilowattstunde, was bei einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden einen Haushalt knapp 260 Euro (inklusive Umsatzsteuer) im Jahr kostet. Hinzu kommen versteckte Ökostromkosten zum Beispiel in den Netzentgelten, der KWK-Umlage, der Offshore-Haftungsumlage und der Umlage für abschaltbare Lasten.