Wandergesellen sanieren Gebäude für guten Zweck
2016 steht die Initiative "Kulturland Brandenburg" ganz unter dem Motto "handwerk – zwischen gestern und übermorgen". Die Handwerkskammer Cottbus (HWK) beteiligt sich mit dem Projekt "Gesellen auf der Walz": Handwerker auf Wanderschaft sind dabei eingeladen, nach Südbrandenburg zu kommen und gemeinsam ein altes Gebäude für eine soziale Nutzung zu restaurieren. Dafür sucht die HWK Cottbus ab sofort ein geeignetes Objekt.
"Zunächst wollen wir ein Gebäude finden, das saniert werden soll", erklärt Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Cottbus. "Dazu rufen wir Städte und Gemeinden sowie gemeinnützige Einrichtungen und Vereine auf, sich mit einem passenden Objekt um die Sanierung zu bewerben." Das Treffen der Gesellen auf der Walz, die sich dann gemeinsam um die Restaurierung kümmern, ist für den Herbst 2016 geplant.
Doch welches Gebäude ist das richtige? Das Objekt, dessen Grundsubstanz gut erhalten sein sollte, muss unbedingt Eigentum der Öffentlichen Hand oder einer gemeinnützigen Einrichtung sein. Bereits bestehende Sanierungskonzepte oder -planungen sind willkommen, ebenso wie umfangreichere Holzarbeiten, da viele Zimmerer auf der Walz sind. Neben den Wandergesellen werden in das Projekt auch die Ausbildungszentren der HWK in Gallinchen und Großräschen mit eingebunden.
Alle Informationen zur Bewerbung für die Sanierung finden Sie im Internet unter www.hwk-cottbus.de/kulturland
Die Frist für Rückmeldungen ist der 22. Januar 2016.
Hintergrund zur Gesellenwanderschaft:
Nicht jeder kann auf die Walz gehen: Gemäß der alten Traditionen darf auf Wanderschaft gehen, wer seinen Gesellenbrief in der Tasche hat, unverheiratet und unter 25 Jahren alt ist. Während der Walz, die drei Jahre und einen Tag beträgt, muss der Heimatort in einem Umkreis von 60 Kilometern gemieden werden. Die jungen Frauen und Männer ziehen in die Welt, um andere Länder und deren Arbeitstechniken kennenzulernen, ihr berufliches Können zu vervollständigen und Lebenserfahrung zu sammeln.