19-jährige Auszubildende geht ihren Weg in der MännerdomäneKfz-Mechatronikerin liebt Bits, Bytes und Bremstrommeln

Schrauben, tüfteln, Fehler in der Elektronik finden und beheben: Der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers ist gerade für Jungen einer der absoluten Traumjobs. Im Kammerbezirk der Handwerkskammer Cottbus erlernen derzeit 359 Jungen und vier Mädchen diesen Beruf. Zu ihnen gehört auch Jasmin Steinke, die ihre Ausbildung bei der L & B Autoservice GmbH in Peitz absolviert. Sie steht stellvertretend für andere Handwerkerinnen, die in einem männerdominierten Berufsfeld ihren eigenen Weg gehen.

Seit zehn Jahren führt Kraftfahrzeugtechnikermeister Steffen Lukas eine gläserne Autowerkstatt in Peitz. Hier werden alle Autotypen repariert. Jasmin Steinke arbeitet im Team zusammen mit drei Männern und ist dort anerkannt und geschätzt. "Sie sieht die Arbeit, ist freundlich und gewissenhaft, kann selbstständig Aufträge annehmen und geht sehr gut mit den Kunden um. Auf sie kann ich mich voll und ganz verlassen", so das Lob von Steffen Lukas.

Welchen Beruf sie lernen will, war Jasmin Steinke nach der Schule noch nicht so ganz klar. Schließlich hat sie sich für eine eher untypische Ausbildung zur Kraftfahrzeugmechatronikerin entschieden und ist damit sehr zufrieden. "Der Vorteil unserer Werkstatt ist, dass ich hier alle Autotypen kennenlerne. Ich bin bei allen Arbeiten mit einbezogen: von der Fehlersuche, dem Ausmessen und der Reparatur bis hin zur Probefahrt, um zu testen, ob alles wieder rund läuft", sagt Jasmin Steinke und fügt hinzu: "Meine Familie ist begeistert, dass ich so ein 'Schrauberleben' gewählt habe."

Insgesamt sind im Kammerbezirk Cottbus 9.809 Unternehmen eingetragen. Momentan gibt es 1.754 Jugendliche, die in einem Handwerksberuf im Kammerbezirk Cottbus ausgebildet werden. Darunter sind 366 Frauen.

Alle freien Lehrstellen des Handwerks unter www.hwk-cottbus.de/lehrstellen

 Weiblicher Mut in Handwerksberufen?

1.680 der insgesamt 7.596 Einzelunternehmen (ohne GmbHs und KGs) im Handwerk werden von Frauen geführt. Das sind 22,1 Prozent. Sie führen ihr Unternehmen als Alleininhaberin nicht nur in der Friseur- und Kosmetikbranche, sondern auch in typischen Männerberufen wie Maurer und Betonbauer (14), Kraftfahrzeugtechniker (33), Tischler (12) oder Dachdecker (5).

 2017 haben 720 Jugendliche ihre Ausbildung gestartet, davon waren 152 Mädchen. Diese wählten unter anderem folgende, eher männerdominierte Berufe:

- 1 Klempnerin
- 1 Zimmerin
- 1 Maurerin
- 1 Steinmetz- und Steinbildhauerin
- 1 Schornsteinfegerin
- 1 Anlagenmechanikerin Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik
- 1 Zweiradmechatronikerin
- 2 Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen
- 3 Fleischerinnen
- 5 Eletronikerinnen