Fachleute besuchen Familienbäckerei Uhlmann in PeitzPolnische Bäcker an dualer Ausbildung interessiert

Neun selbstständige Bäcker aus Polen sind bei Handwerksbetrieben im Spree-Neiße-Kreis unterwegs, um mehr über das duale Ausbildungssystem zu erfahren. Eine Station ist die Bäckerei Uhlmann aus Peitz.

Frühmorgens, acht Uhr: In der Produktion des Familienunternehmens duftet es verführerisch nach Brötchen, Brot und Kuchen. Backstubenleiter Olaf Taube ist seit 23.30 Uhr auf den Beinen. Er erklärt den polnischen Bäckern, wie die Backwaren hergestellt werden. Rund 19 Mitarbeiter – darunter zwei Lehrlinge - arbeiten in der Uhlmann-Produktion. Insgesamt sind knapp 60 Frauen und Männer im Unternehmen beschäftigt.

Zwischen 250 bis 300 Brote gehen täglich über den Backtisch. Sie werden – wie alle anderen Produkte – täglich frisch hergestellt. Der Sauerteig bekommt 18 Stunden Zeit, um zu ruhen und zu reifen. Mit modernster Technik wird der Prozess sanft unterstützt. Die Reifeanlage ist perfekt auf die Rezepturen des Handwerksbetriebes abgestimmt. „So können wir Brötchen in immer derselben Qualität herstellen“, erklärt Olaf Taube. Er arbeitet seit 17 Jahren bei Uhlmann’s. Viele der Mitarbeiter sind seit Jahren im Unternehmen beschäftigt. Auch dies macht einen guten Arbeitgeber aus.

Die polnischen Bäcker haben viele Fragen. Das duale Ausbildungssystem in Deutschland ist weltweit bekannt und weltweit hoch geschätzt. Wann und wie lange dürfen Lehrlinge in Deutschland arbeiten? Wie sieht es mit Urlaub und Feiertagen aus? In Polen zum Beispiel sind die Bäckereien sonntags meist geschlossen. Die verschiedenen Teigsorten werden am Samstag vorbereitet und dann in Nacht von Sonntag zu Montag gebacken. Bei Uhlmann beträgt der Vorlauf immer einen Tag. Hier wird auch am Sonntag gearbeitet, damit die Cafés in Peitz und Cottbus mit frischen Backwaren versorgt werden.

 Hintergrund

Die Reise der polnischen Bäcker hat die „Centrum für Innovation und Technologie GmbH“, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Spree-Neiße, organisiert. Neben der Bäckerei Uhlmann wurden noch das Oberstufenzentrum des Landkreises (Berufsfachschule für das Lebensmittelhandwerk), sowie die Bäckerei Dreißig in Guben und die Landesinnung in Berlin besucht.

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