Familienunternehmen liefert Stempel, Schilder und GravurenCottbuser Graveur-Betrieb feiert 125-jähriges Jubiläum

Noch im vorletzten Jahrhundert, genauer am 28. September 1898, gründete der Berliner Graveur Gustav Schuft in der Cottbuser Schlosskirchstraße eine Gravieranstalt. Heute, 125 Jahre später, führt Hans Schuft, der Enkel des Gründers, gemeinsam mit seiner Ehefrau Renate das stadtbekannte Unternehmen. Die Kunden schätzen den Handwerksbetrieb für die individuelle Beratung und die langjährige Erfahrung.

Als Gustav Schuft das Geschäft in Cottbus eröffnete, hatte sich der damals 22-Jährige schon längst einen Namen gemacht, sogar auf internationaler Ebene. Als Turner nahm er 1896 an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen teil und holte gemeinsam mit seinem Team sowohl am Reck als auch am Barren die Goldmedaille.

Mit ebenso viel Ehrgeiz baute er danach sein Unternehmen auf, das nach einigen Umzügen schließlich sein festes Domizil in der Burgstraße fand. Gustav Schufts Enkel Hans war da mittlerweile 23 Jahre alt und übernahm den Betrieb 1962, nachdem er ein Jahr zuvor die Meisterprüfung im Graveurhandwerk abgelegt hatte. Bis heute führt er das Familienunternehmen gemeinsam mit seiner Frau Renate.

1990 investierte das Ehepaar, um Stempel im Photopolymer-Verfahren herstellen zu können. Danach erfolgte der Einsatz von CNC-Technik, die die Gravuren aus „Meisterhand“ ablösten. Seit 2002 werden die beliebten Stempel nur noch aus Gummi hergestellt. Vor allem die bessere Qualität der Abdrucke führte zu dieser Entwicklung. Zudem hat sich durch die Lasergravur das Einsatzgebiet vergrößert. Kunststoffe, Glas oder Metall können nicht nur mit Schrift, sondern auch mit Bildern bearbeitet werden.

„Die Stempel bleiben jedoch unser Prestigeobjekt. Für Notare, Industrie, Handwerk und Verwaltungen erfüllen wir individuelle Kundenwünsche, die oft sehr speziell sind. Doch unsere Beratung und die Erfahrung auf diesem Gebiet werden geschätzt. Damit können wir uns gut gegen Online-Anbieter behaupten“, so Graveurmeister Hans Schuft. Zum heutigen Leistungsangebot gehören Pokale für jeden Anlass, Medaillen und Ehrenpreise, aber auch Fahrzeug- und Schaufensterbeschriftungen, oder der Druck von Geschäftspapieren.

Neben der Liebe zum Graveurhandwerk ist auch die Verbindung zum Sport tief verankert in der Familie Schuft: Seit über 60 Jahren ist Hans Schuft Mitglied in der Kanuabteilung des Eisenbahnersportvereins Lok RAW Cottbus e.V. Das Wasserwandern betreibt er mit Leidenschaft und hat mit seiner Ehefrau immer wieder große Touren bewältigt.

 Hintergrund:
Insgesamt sind im Kammerbezirk Cottbus neun Graveure tätig. Wobei in der Stadt Cottbus fünf Betriebe ansässig sind, in den Landkreisen Dahme-Spreewald und Spree-Neiße jeweils zwei.

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