Brunnenbauermeister Pascal Maaß
HWK Cottbus

Stimmung durchwachsen / Schnelle Lösungen von der Politik gefordertKonjunktur: Handwerk stellt sich auf härtere Zeiten ein

Die großen gesellschaftlichen Themen wie Energie- oder Mobilitätswende können nur mit dem Handwerk umgesetzt werden. Die mittel- und langfristigen Perspektiven für den Wirtschaftszweig sind gut. Aktuell aber stehen die Unternehmen vor vielfältigen Herausforderungen. Es herrscht viel Unsicherheit an den verschiedenen Märkten. Das ist Gift für die Wirtschaft. Und es drückt sich in der Herbstkonjunkturumfrage der Handwerkskammer Cottbus (HWK) aus.



Aktuelle Geschäftslage

Mehr als drei Viertel (77,2 Prozent) der befragten südbrandenburgischen Unternehmen sind mit ihrer derzeitigen Geschäftslage zufrieden, wobei die Angaben von Gewerk zu Gewerk stark schwanken. Während sich die Situation im Nahrungsmittelhandwerk langsam entspannt, trübt sich die Stimmung im Bauhauptgewerbe ein. Nur noch 65,9 Prozent der Baubetriebe sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Weniger Genehmigungen und Baufinanzierungen sorgen für einen Rückgang im Baugeschehen.



Umsatzentwicklung

Jedes fünfte Unternehmen steigerte im Berichtszeitraum seine Umsätze. Fast ein Drittel hingegen musste Einbußen in Kauf nehmen. Die Angaben decken sich analog zu den Zahlen in der Kategorie „Auftragsbestand“. Bis auf das Bau- und Ausbaugewerbe konnten alle Gewerke den Auftragsvorlauf erhöhen. Im Schnitt liegt der Wert bei 10,2 Wochen.



Personal

Etwa 45.000 Frauen und Männer sind in den 9.400 Betrieben beschäftigt. Die Unternehmen investieren viel, um ihre Fachkräfte zu halten. Mit Erfolg: Drei Viertel der Unternehmen konnte ihre Belegschaft zusammenhalten. Dennoch bleibt der Fachkräftemangel  ein Dauerthema. Verwaltungen, die Industrie und der Gesundheitssektor suchen händeringend nach geeignetem Personal.



Verkaufspreise

Aufgrund der gestiegenen Kosten für Energie, Transport, Rohstoffe usw. sind die Betriebe gezwungen, ihre Preise nach oben anzupassen, um ihre Ertragskraft zu behalten. 28,5 Prozent der Handwerksbetriebe setzten höhere Preise gegenüber ihren Kunden durch. Da die Betriebe mit den Mehreinnahmen jedoch fast ausschließlich ihre zusätzlichen Ausgaben kompensieren, verharrt das Investitionsverhalten auf einem recht niedrigen Niveau. Fast die Hälfte der befragten Betriebe gab an, in den letzten Monaten weniger investiert zu haben, wobei es sich vorwiegend um Ersatzinvestitionen handelte.



Erwartungen Geschäftsklima

Obwohl sich die Lage insgesamt etwas verbessert hat, blicken die Unternehmen doch mit gemischten Gefühlen auf die kommenden Wochen und Monate. Die Betriebe stellen sich weiterhin auf härtere Zeiten ein. Nur noch 66,4 Prozent der Unternehmen erwarten eine zumindest stabile Geschäftslage. Vor allem die Kfz-Betriebe blicken pessimistisch in die nähere Zukunft. Hier erwarten 43,6 Prozent der Betriebe sogar eine Verschlechterung der Situation.

 Konjunkturbericht



 Im Bild:

Brunnenbauermeister Pascal Maaß (links) hat vor drei Jahren sein Unternehmen Brunnenbau Maaß GbR gegründet. Er profitiert von der steigenden Nachfrage von Erdwärmebohrungen, die den Kunden unabhängiger von fossilen Energieträgern machen. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Antonio Weilmünster führt er in Berlin und Brandenburg Bohrungen für Trink- oder Löschwasserbrunnen sowie für Erdsonden durch.



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