Porträt. Über Paris nach Wildau
Was haben das Olympiastadion in Rom und das TV-Studio von „The Voice of Germany“ gemeinsam? Für beide Orte hat die drei d medien service GmbH aus Wildau besondere Elemente gebaut.
In Rom baute der Handwerksbetrieb 2009 das Siegerpodest für das Fußball-Champions-League-Finale. Der FC Barcelona gewann damals 2:0 gegen Manchester United. Lionel Messi schritt nach dem Triumph über die südbrandenburgische Handwerksarbeit. Für die TV-Musiktalente-Show „The Voice of Germany“ baut das Unternehmen seit neun Jahren die gesamte Dekoration inklusive der roten Drehstühle, auf denen Stars wie die Fantastischen Vier oder Mark Forster sitzen. Die Auftraggeber von drei d medien service sind außergewöhnlich und einzigartig.
Auch Svea Westphal kam auf eher ungewöhnlichem Weg zum Unternehmen. Die 25-Jährige zog es nach ihrem Abitur als Au-Pairs nach Paris. Danach studierte sie in der französischen Hauptstadt Germanistik, machte dort ihren Bachelorabschluss. Doch das Studium erfüllte sie nicht. Svea Westphal hatte einen anderen Traum.
„Bereits mit 14 Jahren spielte ich mit dem Gedanken, Tischlerin zu werden“, erzählt sie. In der 9. und 10. Klasse war sie auf Ausbildungsmessen. Dort allerdings standen ihr Unternehmen gegenüber, die Azubis suchten, Abiturienten aber nicht einstellen wollten. Sie sei für den Tischler-Job überqualifiziert, hieß es damals. Enttäuscht über die Absage der Firmen stellte sie den Wunsch nach einer handwerklichen Ausbildung hintenan. Doch das ist mittlerweile Geschichte. Svea Westphal lernt derzeit im dritten Jahr. Die Arbeit macht ihr großen Spaß – besonders, wenn sie ein Projekt von der ersten Idee bis zur Umsetzung komplett durchlaufen kann. „Unser Team ist super“, sagt sie. „Am Ende eines Tages sehe ich, was ich mit meinen eigenen Händen geschaffen habe. Das ist ein wirklich tolles Gefühl und nicht zu vergleichen mit der Arbeit einer Germanistin.“
Als Tischler braucht man Fingerfertigkeit, Teamfähigkeit und vor allem Geduld. Svea Westphal arbeitet daran, auf allen Feldern gut zu sein. Sie ist die Einzige in ihrer Familie, die einen Handwerksberuf erlernt. Die Leidenschaft und die Liebe für Holz wurden ihr von ihrem Opa in die Wiege gelegt. Er kam aus dem Bootsbau und führte seine Enkelin an die Arbeiten mit Holz heran. „Ich bekam Nägel, Hammer und Zange in die Hand und durfte loslegen“, erinnert sich die angehende Tischlerin. Sie möchte nach erfolgreicher Lehre gern bei der drei d medien service GmbH bleiben.
Das Unternehmen wurde 1992 gegründet und beschäftigt heute knapp 30 Mitarbeiter. Unter der Führung von Projektentwicklern, Konstrukteuren und Produktions- bzw. Projektleitern arbeitet ein erfahrenes Team aus Tischlern, Dekorateuren, Dekorationsmalern, Metallbauern und CAD-Zeichnern daran, die Wünsche der Kunden Realität werden zu lassen. Mit Erfolg, wie die beeindruckenden Referenzen zeigen.