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Strukturwandel: Klare Verhältnisse sind das Ziel

Der zügige Verkauf der Vattenfall-Braunkohlesparte beruhigt die Region. Die schwedische Regierung hatte am Samstag grünes Licht gegeben. Das sollte Vorbildcharakter haben. Klare Entscheidungen sind in den kommenden Wochen und Monaten auch im Land gefragt – sei es bei der Kreisgebietsreform, den Abwassergebühren oder bei der Bürgermeisterwahl in Guben.

Erfreulich schnell hat Schweden den Weg für den Verkauf der Vattenfall-Braunkohlesparte an EPH frei gemacht. "Damit haben wir ein Stück Planungssicherheit für die Region bekommen", erklärt Christoph Schäfer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der HWK Cottbus. "Südbrandenburg darf sich jedoch nicht der Illusion hingeben, dass jetzt Ruhe eingekehrt. Wir alle sind gefordert, den Boden für den anstehenden Strukturwandel zu bereiten."

In den nächsten Wochen und Monaten stehen verschiedene Entscheidungen an, bei denen die Akteure für ein stabiles Umfeld sorgen können und müssen: Der Landtag entscheidet über die Kreisgebietsreform. Wird das Leitbild bestätigt, muss schnell eine Entscheidung über den Zuschnitt der Kreise gefunden werden, um klare Verhält-nisse zu schaffen. Diese stehen auch bei der zukünftigen Gestaltung der Abwassergebühren aus. Gebietskörperschaften und Wasserverbände haben es in der Hand, für Planungssicherheit zu sorgen.

Und auch die Südbrandenburger Bürger können einen Beitrag leisten, z.B. bei den anstehenden Bürgermeisterwahlen in Guben. "Die Verdienste des früheren Amtsinhabers Klaus-Dieter Hübner stehen außer Frage", erkennt Christoph Schäfer an. Aber er gibt zu bedenken: "Hübners Suspendierung nach der Wahl, mit der aufgrund der Verurteilung wegen Bestechlichkeit und Untreue durchaus zu rechnen ist, würde zum Gegenteil von klaren Verhältnissen führen. Gewinnt er und wird gleich wieder aus dem Amt entfernt, wird Guben die mannigfaltigen Herausforderungen eher schwierig meistern." Dies gelte es bei der Wahlentscheidung zu berücksichtigen.

Unternehmen investieren in Standorte, die wirtschaftlich attraktiv sowie politisch verlässlich und stabil sind. Das südbrandenburgische Handwerk profitiert von Investitionen jedweder Art – sei es als direkter Auftragnehmer oder von der Kaufkraft, die mit dem Aufbau oder Erhalt von Arbeitsplätzen einhergeht.