Familienbäckerei Heider
G.I.

Traditionsfirma mit junger Belegschaft

Die Feinbäckerei Heider in Niederlehme, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen (Landkreis Dahme-Spreewald), ist mit einer neuen Führung und einer jungen Belegschaft gut gerüstet für die Zukunft. 

Neben dem Fachkräftemangel sind etliche Handwerksbetriebe vom demografischen Wandel betroffen. Die Belegschaft ist überaltert. Bei der Feinbäckerei Heider ist das nicht so. Das Durchschnittsalter in der Produktion liegt bei 35 Jahren, insgesamt im Unternehmen sind es 41 Jahre. »Einen Bäcker könnten wir noch gut gebrauchen. Ansonsten sind wir super aufgestellt«, sagt Oliver Heider.

Der Bäckermeister führt seit Jahresbeginn gemeinsam mit seiner Schwester Isabel das 1990 gegründete Familienunternehmen. Die junge Belegschaft erfordert aber auch viel Kreativität im Umgang mit Arbeitszeitmodellen.



Arbeitszeit passt sich an

Der Handwerksbetrieb versucht, auf alle individuellen Wünsche einzugehen. In der Nacht arbeiten nur diejenigen, die auch wirklich nachts arbeiten wollen, inklusive einem Nachtzuschlag von 25 Prozent. Dann gibt es Mitarbeiter, die ihre Kinder früh in die Kita oder zur Schule bringen. Sie fangen später an. Dann gibt es die, die früh um 8 Uhr bei der Familie sein wollen. Jede individuelle Lösung steigert die Attraktivität als Arbeitgeber. Das zahlt sich aus. Fluktuation gibt es so gut wie keine im Betrieb. An Bewerbungen für eine Ausbildung mangelt es bislang auch nicht.



Kein Investitionsstau

Wie aber kann die Bäckerei die verschiedenen Arbeitszeiten mit der Produktion so in Einklang bringen, dass der Kunde am Morgen seine frischen Brötchen bekommt? »Mit neuer Kühltechnik sind wir in der Lage, etwa 80 Prozent der Produktion bereits am Vortag vorzubereiten. Das hat auch den Vorteil, dass der Teig mehr Zeit zum Reifen bekommt«, erklärt Bäckermeister Oliver Heider. Das ist gesünder und schmeckt.

Die Investitionen in neue Technik haben noch seine Eltern Gabriele und Torsten Heider angeschoben. Gemeinsam in der Familie wurden die Vorhaben vorher besprochen. Im Vergleich zu vielen anderen Betrieben herrscht in der Bäckerei Heider kein Investitionsstau. Gut für die Nachfolger.



Neue Produkte

Sie profitieren von der Lebensleistung ihrer Eltern und bereichern diese mit ihren eigenen Vorstellungen. Mit viel Mut und Zuversicht packen Isabel und Oliver Heider ihre eigene Selbstständigkeit an. Bei den Produkten wird immer wieder getüftelt, wie diese optimiert werden können. Das ist angesichts von steigenden Rohstoff- und Energiekosten auch notwendig. Gleichzeitig bleibt der Handwerksbetrieb nicht stehen, was das Sortiment anbelangt.

Rund 50 Menschen testen neue Kreationen, bevor diese am Ende in den zwölf Filialen verkauft werden. »Ich habe auch schon mal 300 Brote mit verschiedenen Mischungen gebacken und war mit dem Ergebnis immer noch nicht zufrieden«, erklärt Oliver Heider. Er hat ein Faible für das Brotbacken.  Am liebsten würde er vor dem Geschäft einen eigenen Holzofen bauen und dort backen.



 Zum Unternehmen

Die Feinbäckerei Heider wurde am 16. November 1990 gegründet. Bäckermeister Heinz Bühlow, der Vater von Gabriele Heider, ein Bäcker und eine Konditorin zählten zur kleinen aber feinen Belegschaft. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 90 Mitarbeiter in der Produktion und in den zwölf Filialen in Berlin und Brandenburg. Früh, zwischen 7 und 8 Uhr, wird jeden Tag gemeinsam gefrühstückt. Das stärkt den Teamgeist.



Stark in der Ausbildung

137 junge Frauen und Männer haben ihre Ausbildung in der Familienbäckerei absolviert. Der Betrieb wurde für sein Engagement mehrfach ausgezeichnet.



Die neuen Geschäftsführer

Oliver Heider studierte zunächst in Rostock Internationales Management. Am Wochenende half er aber weiter in der elterlichen Backstube. Nach einem halben Jahr brach er das Studium ab und begann eine Bäckerlehre, die er vorzeitig nach eineinhalb Jahren als Kammerbester abschließen konnte. Nach fünf Jahren auf der Walz machte er seinen Meister.

Isabel probierte sich während der Schulzeit in verschiedenen Berufen aus. Doch immer, wenn sie in die Bäckerei zurückkehrte, stellte sie fest: »Bäcker ist einfach ein toller Beruf.« Während ihrer Ausbildung wurde sie von der Handwerkskammer als »Lehrling des Monats« ausgezeichnet. Nach der Lehre besuchte sie die Meisterschule.



Hilfe bei der Nachfolge

Die Handwerkskammer Cottbus (HWK) begleitete die Unternehmensnachfolge. HWK-Berater bewerteten die Bäckerei und unterstützten die Nachfolger beim Antrag zur Meistergründungsprämie. Alle Leistungen der Kammer zur Nachfolge:  hwk-cottbus.de/macher



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