
Erhöhung in zwei SchrittenMindestlohn soll bis 2027 auf 14,60 Euro pro Stunde steigen
Der gesetzliche Mindestlohn soll bis 2027 in zwei Schritten auf 14,60 Euro pro Stunde steigen. Das sieht ein Beschluss der Mindestlohnkommission vom Freitag, 27. Juni 2025, vor. Er muss noch formell vom Bundesarbeitsministerium umgesetzt werden.
Der Mindestlohn in Deutschland soll 2026 auf 13,90 Euro pro Stunde steigen. Das teilte die Mindestlohnkommission in Berlin mit. Zum 1. Januar 2027 ist eine weitere Anhebung um 70 Cent auf 14,60 Euro geplant. Aktuell liegt die Lohnuntergrenze bei 12,82 Euro.
Die Mindestlohnkommission entscheidet alle zwei Jahre über die Anpassung. In der Kommission verhandeln Spitzenvertreterinnen und -vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgebern miteinander. Die Bundesregierung setzt den Beschluss dann per Verordnung um. Der Vermittlungsvorschlag der unabhängigen Kommissionsvorsitzenden Christiane Schönefeld sei einstimmig beschlossen worden, teilte das Gremium gegenüber der ARD mit.
Dazu äußert sich der Präsident des Handwerkskammertages des Landes Brandenburg, Robert Wüst: „Angesichts der aktuell sehr schwierigen Situation vieler brandenburgischer Handwerksbetriebe hat die heutige Entscheidung der Mindestlohnkommission große Bedeutung. Positiv ist, dass sich die Kommission mit ihrer einstimmigen Entscheidung jeder politischen Instrumentalisierung widersetzt hat. Das ist ein starkes Signal für eine verantwortungsbewusste Sozialpartnerschaft. Gleichwohl wird die Anhebung des Mindestlohns zahlreiche Handwerksbetriebe in Brandenburg vor erhebliche Herausforderungen stellen – insbesondere in Branchen, die ohnehin unter starkem Kosten- und Wettbewerbsdruck stehen.“
In diesem Zusammenhang weist der Handwerkskammertag auf die dringende Notwendigkeit hin, mittelständische Betriebe in Brandenburg gezielt zu entlasten – durch Bürokratieabbau, eine faire Auftragsvergabe sowie steuerliche Erleichterungen. Nur so lassen sich die steigenden Lohnkosten abfedern. „Wir stehen zum Grundsatz guter Arbeit und fairer Bezahlung – das muss aber durch wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen begleitet werden. Das brandenburgische Handwerk braucht Verlässlichkeit, nicht nur bei Löhnen, sondern auch bei Kosten, Personal und Marktbedingungen“, so Wüst weiter.