Sicherheitstechnik Schraplau Nachfolge
HWK Cottbus

Familienunternehmen Schraplau plant ÜbergabeNachfolge: In gute Hände zu übergeben

Seit 31 Jahren ist das Unternehmen P. Schraplau Sicherheitstechnik aus Bad Liebenwerda (Elbe-Elster) am Markt. Im Sommer soll der Betrieb innerhalb der Familie übergeben werden.

Mehr als 2.300 Handwerksbetriebe in Südbrandenburg stehen in den kommenden fünf Jahren vor der  Übergabe. Damit verbunden sind rund 10.000 Arbeitsplätze und ein Umsatzvolumen von etwa 1,3 Milliarden Euro. Das ist mehr, als der BASF-Konzern in Schwarzheide erwirtschaftet. Eine echte Hausnummer.

Immer seltener werden dabei Unternehmen innerhalb der Familie übergeben. Bei der Familie Schraplau ist das anders. Elektrotechnikermeisterin Stephanie Schraplau soll ab dem 1. Juli 2022 den traditionsreichen Handwerksbetrieb führen. Das ist der Plan, den die 32-Jährige gemeinsam mit ihrem Vater Peter Schraplau seit ungefähr zehn Jahren verfolgt.



Auf sichere Füße gestellt

"Ich bin schon als Kind mit meinem Vater auf Baustellen mitgefahren oder er hat mich am Wochenende ins Büro mitgenommen, wo wir große Baupläne angeschaut haben", sagt Stephanie Schraplau. "Das war aufregend und hat viel Spaß gemacht." Zudem war es eine gute Gelegenheit, Zeit mit ihrem Vater zu verbringen. Denn als Selbstständiger war er in den Anfangsjahren kaum zu Hause – höchstens sonntags zum Kuchen. Das Unternehmen musste erst auf sichere Füße gestellt werden.

Am 17. November 1990 gründete der Elektroinstallationsmeister die Firma. Frühzeitig spezialisierte er sich auf Einbruchmeldeanlagen. Die ersten Postfilialen auf dem Land wurden von ihm gesichert. Dann kam der erste Toom-Baumarkt hinzu. Der Deal war: "Wir sollten innerhalb von fünf Tagen den Baumarkt mit einer Alarmanlage sichern. Das haben wir mit drei Mann geschafft, Samstag und Sonntag wurde durchgearbeitet", erzählt Peter Schraplau.

Das Ergebnis überzeugte den Investor. Und so durfte der Handwerksbetrieb weitere Toom-Märkte in ganz Ostdeutschland absichern. Als die Geschäfte etwas nachließen, erschloss sich Peter Schraplau ein neues Geschäftsfeld: Brandmeldeanlagen. 1999 wurde er zertifiziert. Diese Spezialisierungen sind es, die den Erfolg des Handwerksunternehmens ausmachen.



Büro Peter Schraplau
HWK Cottbus



Wie eine Familie

"Zu etwa 60 Prozent erzielen wir unsere Umsätze durch Wartungsaufträge von Industriekunden und der öffentlichen Hand", sagt Stephanie Schraplau. Eigentlich wäre die gegenwärtige Situation hervorragend. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, die 22-köpfige Belegschaft harmoniert wie eine Familie. Doch der Materialmangel belastet den Alltag.

Wartete man früher auf die Komponenten von einer Alarmanlage rund anderthalb Wochen, sind es heute teilweise Monate. Die älteste offene Bestellung erfolgte im August 2021. Die Folge: Die Kunden müssen länger warten, das Unternehmen kann Schlussrechnungen nicht stellen bzw. mit den Arbeiten gar nicht beginnen. "Bisher zeigen sich die Auftraggeber sehr verständnisvoll", sagt Stephanie Schraplau. Wann sich der Zustand bessern wird, kann keiner seriös einschätzen. Das Thema ist sehr komplex.

Diese und andere Herausforderungen schrecken die 32-Jährige aber nicht davon ab, das Unternehmen zu übernehmen. Im Gegenteil. Die  Meistergründungsprämie wird demnächst beantragt. Das Unternehmen wurde durch die Handwerkskammer Cottbus bewertet. Alle Unterlagen wurden vorbereitet, so dass im Sommer die Übergabe erfolgen kann. "Ich bin hier frühzeitig reingewachsen", schildert Stephanie Schraplau.

Über ein duales Studium an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin eignete sie sich die betriebswirtschaftliche Komponente an. Mit dem  Meister in Elektrotechnik kam 2017 das fachliche Rüstzeug hinzu. Vater Peter Schraplau freut sich, dass sein Lebenswerk in gute Hände übergeben wird. Er hat dann auch endlich mehr Zeit für sich, für seine Frau, die ihm in all den Jahren den Rücken freigehalten hat, und für die drei Enkelkinder. Langweilig dürfte es dem Unternehmer dabei nicht werden.

 Leistungen der Handwerkskammer

Gesucht werden Führungspersönlichkeiten, Macher und Menschen, die das Risiko nicht scheuen und ein gut etabliertes Unternehmen mit festem Kundenstamm übernehmen möchten. Besonders interessant sind die Branchen Elektro und Metall sowie Bau- und Ausbau aber auch Nahrungsmittel.

Die Handwerkskammer Cottbus begleitet professionell die Nachfolge:

  • die Unternehmensberater der HWK Cottbus stellen dazu das Unternehmen auf den Prüfstand,
  • bewerten als Experten das Betriebsvermögen,
  • suchen den passenden Nachfolger, der fachlich und persönlich qualifiziert ist,
  • coachen den neuen Chef und begleiten ihn auf dem Weg und noch vieles mehr.


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