HWK Cottbus

Inhaberwechsel wie im Lehrbuch125 Jahre Traditions-Café Lauterbach in Cottbus

Es ist noch kein Jahr her, dass eines der beliebtesten Cafés in Cottbus den Inhaber gewechselt hat. Dass die Bilanz zum Auftakt überaus erfolgreich ausfallen wird – da sind sich Anett Redzepi und Martin Mucha sicher. Das Duo hat im Januar das Traditions-Café von der Familie Carsten und Petra Hajek in einem Jubiläumsjahr übernommen. »Conditorei & Café Lauterbach« gibt es seit 1900. Von der Handwerkskammer Cottbus haben die Neuen an der Spitze des Unternehmens am 2. Dezember eine Urkunde zum 125-jährigen Bestehen als Anerkennung und Wertschätzung erhalten.



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Die Glückwünsche und Urkunde zum 125-jährigen Jubiläum für Inhaberin Anett Redzepi (m.) und Prokurist Martin Mucha (l.) überbrachte HWK-Präsidentin Corina Reifenstein



Gut vier Jahre lang hatten Hajeks, die das Café nach der politischen Wende noch am Standort in der Bahnhofstraße übernahmen und wegen Alteigentümeransprüchen zeitnah in die »Sprem« umzogen, einen Nachfolger gesucht. Für eine der besten Conditoreien & Cafés Deutschlands (»Der Feinschmecker« 2014, 2018, 2022 und 2025), zu dem es die Familie Hajek in schwierigen Nachwendezeiten und vieler wirtschaftlicher Hürden gemacht hatten. Dass die größte Interessentin bereits im Unternehmen gearbeitet hatte, konnten sie nicht ahnen. Anett Redzepi und Martin Mucha standen eines Tages im Café und teilten Carsten Hajek mit, dass sie die Betriebsnachfolge antreten wollen. In Anett Redzepi (»Es war mein Traum, irgendwann einmal ein kleines Café zu führen.«) erkannte Hajek seine ehemalige Mitarbeiterin, die hier ihre Ausbildung absolviert und acht Jahre im Unternehmen gearbeitet hatte. In der Region geblieben, absolvierte sie zwischenzeitlich den Abschluss als Betriebswirtin.

Mit ihrem Mann Martin Mucha (35), der als Hotelfachmann in dieser Branche und der Gastronomie in Cottbus, Potsdam und Berlin tätig war, stellte sie sich vor. »Zurück nach Cottbus bin ich aber der Liebe wegen gekommen«, schmunzelt Mucha. Nach den ersten Kontakten »haben wir uns sehr schnell entschlossen, das Café zu übernehmen«, sagt Anett Redzepi (40). Der bisherige Inhaber hatte sie dabei umfänglich unterstützt. Es kamen alle Zahlen auf den Tisch, um eine Bilanz zu erstellen und einen Businessplan bei der Bank vorzulegen.



Christian Taubert
Anett Redzepi (2. v. l.), mit Jennifer Werner, die ihre Konditormeisterin-Ausbildung begonnen hat, Prokurist Martin Mucha und Konditormeister Frank Naparty (v. l.)



Die neue Inhaberin Anett Redzepi ließ es sich nicht nehmen, ein halbes Jahr selbst im Café zu arbeiten: vier Wochen in der Konditorei, im Verkauf, in der Küche und im Service. Sich Zeit gelassen zu haben, sei ein Grund, dass der Neu-Start im Café Lauterbach als überaus gelungen bewertet werden kann. Es habe ein geringer Personalwechsel stattgefunden: Vier von 23 Mitarbeitern gingen andere Wege und mussten ersetzt werden. Das Angebot erfuhr eine Produkterweiterung bei Speisen und Getränken. Jetzt gibt es Stollen von Quark-Mohn über Apfel-Zimt und vegan bis zum klassischen Butterstollen. »Und: Es musste einfach auch wieder die Fürst-Pückler-Torte ins Angebot«, freut sich die Chefin. Sie ist ebenso nachgefragt, wie die Lavendel-Limetten-Torte. »Wir haben damit zweifellos den Großteil unserer Stammgäste gehalten«, schätzt Prokurist Martin Mucha ein, um zugleich auf das neue Angebot von veganen Speisen, veganem Stollen, das beliebte, jetzt auch vegane Lauterbach-Frühstück zu verweisen. Mucha: »Damit ziehen wir eindeutig auch mehr junge Leute an.«

Für die neue Inhaberin wird damit genau das Motto umgesetzt, mit dem das in Burg wohnende Gastronomen-Paar angetreten ist: Tradition trifft Moderne! Auf diesem Pfad, da sind sie sich sicher, werden sie gute Gastronomie und Caféhaus-Kultur in Lauterbachschem Sinne weiter verfeinern. »Es geht um zufriedene und glückliche Gäste«, sagt Martin Mucha und fügt hinzu, dass sie so auch das 150. Jubiläum schaffen wollen.

Ansprechpartnerin

Veronika Martin

Pressearbeit

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