Eröffnung Ausstellung Handwerk und Gewerbe in Massen
HWK Cottbus

Ausstellung über Handwerk in Dörfern des Amtes Kleine Elster

Bäcker, Fleischer, Schmied, Schneider, Schuhmacher, Müller, Tischler, Töpfer – all diese Gewerke haben über Jahrzehnte das Dorfleben bereichert.

Am 18. April eröffnete Amtsdirektor Gottfried Richter im Energie-Service-Center Massen eine Ausstellung zu Handwerk und Gewerbe. Die Chronisten aus den Orten Babben, Betten, Crinitz, Dollenchen, Gröbitz, Klinmühl, Lichterfeld, Massen, Saalgast und Schacksdorf hatten dazu intensive Recherchearbeit geleistet. Die Ausstellung und die Begleitbroschüre bieten einen einzigartigen Blick auf die Geschichte des Handwerks in diesen Orten.  „Den Handwerkern wurde es vor der Wende richtig schwer gemacht. Die Steuerbelastung war immens. Nach der Wiedervereinigung gab es einen Überschuss an Betrieben und heute sind Handwerker Mangelware. Es lohnt sich wieder Handwerker zu sein“, argumentiert Amtsdirektor Richter.

Zu den Gästen der Ausstellung gehörte auch Bäckermeister Manfred Lehmann aus Lichterfeld. Er ist stolz, dass seine Bäckerei Teil der Ausstellung ist. Von 1972 bis 2012 war er als Bäckermeister tätig. Die Tradition der Bäckerei endete nach 104 Jahren. Alte Postkarten, Gesellenbriefe, Fotos, ein Diamantener Meisterbrief von Töpfermeister Herbert Schulze, die Singer-Nähmaschine von Franz Demel aus Crinitz, Lieferscheine und Rechnungen. Die Dokumente und Bilder lassen den Betrachter in vergangene Zeiten eintauchen.

Die Familiengeschichte von Schmiedemeister Gotthold Kubusch aus Schacksdorf startet im Jahr 1920, als er die Schmiede mit Maschinenreparaturwerkstatt von seinem Vater Altert übernahm. Dazu hatte er die Gesellenprüfung in Senftenberg und die Meisterprüfung für das Schmiedehandwerk in Frankfurt/Oder abgelegt. Er war äußerst geschäftstüchtig, verkaufte Motorräder und Fahrräder. Als geschickter Hufschmied, der sehr gut mit schwierigen Pferden umgehen konnte, war er auch in umliegenden Dörfern bekannt. Ihm folgte sein erstgeborener Sohn Gerhard. Sein Meisterstück war eine handgeschmiedete Axt. 1958 wurde Sohn Jürgen Kubusch geboren. Auch er erlernte das Schmiedehandwerk und legte 1984 seine Meisterprüfung ab. Sein Meisterstück ist eine Treppe mit Geländer und Brüstung, die sich noch heute in einem Wohnhaus in Schacksdorf befindet. Nach wie vor gibt es die Schmiede in diesem Ort, obwohl sich nicht nur die Anzahl der Pferde für den Hufbeschlag verringert hat, sondern auch die Reparatur von landwirtschaftlichen Maschinen.

Ditmar Gurk, Meister für Elektrotechnik und ehrenamtlicher Bürgermeister aus Lichterfeld-Schacksdorf bleibt optimistisch: „Die Ausstellung zeigt, wie wichtig das Handwerk ist. Man sieht allerdings auch, dass nicht alles erhalten werden kann. Die Sicht nach vorn muss bleiben. Wir hatten den Mut die Förderbrücke F60 zu erhalten. Heute sind wir stolz, diese touristische Attraktion in der Region zu haben.“  

Öffnungszeiten der Ausstellung:

Energie-Service-Center in Massen, Finsterwalder Str. 21
24. April, 9 bis 11 Uhr und 15 bis 17 Uhr
5. und 6. Mai, 14 bis 16 Uhr
8. Mai, 9 bis 11 Uhr, 15 bis 17 Uhr



Die Begleitbroschüre “Handwerk und Gewerbe in den Amtsdörfern des Amtes Kleine Elster“ ist zum Preis von 10 EUR über Sarah Kolinska, Telefon 03531 78223, erhältlich.



Veronika Martin

Pressearbeit

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