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CO2-Bepreisung kostet 150 Euro pro Mitarbeiter

Die geplante Kohlendioxid-Bepreisung würde Handwerksunternehmen rund 150 Euro pro Mitarbeiter und Jahr kosten, setzt man einen CO2-Preis von 60 Euro im Jahr an. Das zeigt eine aktuelle Studie, wie das Deutsche Handwerksblatt schreibt.

Eine Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk (ifh) an der Universität Göttingen untersuchte mit Unterstützung der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE), wie sich die Kosten für Handwerksunternehmen im Falle einer zusätzlichen CO2-Bepreisung entwickeln könnten.

Die Berechnungen wurden auf Grundlage von Energiekennzahlen von über einhundert Unternehmen in sieben Handwerkszweigen durchgeführt. Die durchschnittlichen Mehrkosten  – über alle Unternehmen und Handwerkszweige hinweg – beliefen sich bei einem Preis von 60 Euro pro Tonne CO2 auf rund 150 Euro pro Mitarbeiter und Jahr, berechnet das Institut, so das Deutsche Handwerksblatt.

Größere Unternehmen würden prinzipiell weniger stark getroffen als kleinere Unternehmen, da sie tendenziell energieeffizienter arbeiten, sagt die Studie. Fleischer und Textilreiniger müssten mehr zahlen als Friseure, Tischler, Kfz-Unternehmen und Bäcker.

Kompensation durch Abschaffung der EEG-Umlage möglich

Immerhin: Die gleichzeitige Abschaffung der EEG-Umlage würde die Zusatzkosten einer CO2-Bepreisungkompensieren, so das ifh. Ohne entsprechende Kompensation der CO2-Mehrkosten durch die Streichung der EEG-Umlage oder andere Instrumente – wie etwa eine Pauschalzahlung nach Schweizer Vorbild – kann vermutet werden, dass Handwerksunternehmen Anpassungsmaßnahmen durchführen, um die Mehrkosten zu reduzieren. Solche Maßnahmen könnten laut der Studie die Mehrkosten der Unternehmen zwar teilweise senken,allerdings fielen die Investitionskosten recht hoch aus.

 Zusammenfassung

Die Mehrkostenbelastung durch eine CO2-Bepreisung von 40, 60 bzw. 120 Euro pro Tonne verursacht – ungeachtet des konkreten Bepreisungsinstruments (Mengensteuerung mit Zertifikatehandel, Abgaben- oder Steuerlösung) aufgrund der heterogenen Betriebsstrukturen und Arbeitsweisen in den sieben ausgewählten Handwerkszweigen sehr unterschiedliche Mehrkosten.

Dabei belaufen sich die Mehrkosten durchschnittlich (über alle Unternehmen und Handwerkszweige hinweg) auf ca. 150 Euro pro Mitarbeiter und Jahr (bei 60 € / t) bzw. 300 Euro pro Mitarbeiter und Jahr (bei 120 € / t).

Größere Unternehmen werden prinzipiell weniger stark getroffen als kleinere Unternehmen, da sie tendenziell energieeffizienter arbeiten.

Eine Abschaffung der EEG-Umlage würde die Einführung einer CO2-Bepreisung von 60/120 Euro pro Tonne nahezu bis vollständig kompensieren, d.h. es ergäben sich in der kurzen Frist kaum Mehrkosten für die Handwerksunternehmen im Falle einer CO2-Bepreisung bei gleichzeitiger Streichung der EEG-Umlage.



 Hier die Studie als Download