Forderungen für die Koalitionsverhandlungen in BrandenburgEs ist Zeit zu handeln

Am deutschen Konjunkturhimmel ziehen dunkle Wolken auf. Davon bleibt auch das südbrandenburgische Handwerk nicht verschont. Das zumindest kann man aus den Angaben der Betriebe interpretieren, die sich an der Herbst-Konjunkturumfrage beteiligt haben.

Demnach haben sich die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate deutlich eingetrübt. Der Wert ist so niedrig, wie seit 2014 nicht mehr. Fehlende Fachkräfte, Unsicherheiten beim Strukturwandel, schwächelnde Industriebranchen sind Fakten, die den Handwerker verunsichern. Umso wichtiger ist, jetzt positive Zeichen zu setzen.

Derzeit laufen Koalitionsverhandlungen. Die neue Landesregierung hat alle Chancen, die richtigen Weichen zu stellen. Aus Sicht des südbrandenburgischen Handwerks gehören unter anderem folgende Forderungen dazu:

1. Die Fachkräftesicherung hat oberste Priorität. Handwerk muss viel früher in die Köpfe der Jugend, am besten schon in der Grundschule. Die Berufsorientierung – vor allem auch an Gymnasien – wird zudem verpflichtend ausgebaut, Werkstattwochen werden ausgeweitet.
2. Freiräume für die Handwerker schaffen heißt Abbau von Bürokratie.
3. Um Gründungen und Nachfolgen zu erleichtern, wird die Meistergründungsprämie ausgebaut.
4. Abläufe und Prozesse in Baugenehmigungsverfahren werden effektiver.

Interesse am Handwerk wird nur geweckt, wenn der Wirtschaftszweig in der Gesellschaft die entsprechende Wertschätzung erhält. Für mich persönlich ist es sehr enttäuschend, dass die Landespolitik bei unserem „Tag des Meisters“, dem Höhepunkt im südbrandenburgischen Handwerkerjahr mit über 250 Meisterinnen und Meistern, durch Abwesenheit glänzte. So sieht Wertschätzung nicht aus. Wir als Handwerkskammer Cottbus werden dafür kämpfen, dass unsere Forderungen umgesetzt werden. 

 Forderungspapier Koalitionsverhandlungen