Außenwirtschaft Welt
Geralt - pixabay

Europäische Union: Aktuelle Märkte für deutsche Handwerker

Luxemburg: Gute Geschäftschancen in der Bauwirtschaft

Luxemburg: Gute Geschäftschancen in der Bauwirtschaft

In Luxemburg weist die Bautätigkeit den höchsten Wachstumsimpuls im verarbeitenden Gewerbe auf. Der Baumarkt trägt mit 5 % bis 6 % zum realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) Luxemburgs bei, die Bauinvestitionen stiegen 2015 um 7,8 %. Im Jahr 2014 belief sich der Umsatz auf etwa 6,5 Mrd. EUR. Der Markt für Hochbau ist wegen der wohlhabenden privaten Auftraggeber für deutsche Anbieter lukrativ. Das Preis- und Kostenniveau für luxemburgische Betriebe ist hoch. Da die kleine lokale Branche Angebotslücken aufweist, besonders bei modernsten Technologien, bieten sich deutschen qualitätsorientierten Anbietern gute Geschäftschancen.

Der luxemburgische Markt mit nur 550.000 Einwohnern ist überschaubar. Der Bedarf an Wohnungen steigt aufgrund der gewollten Zuwanderung aus anderen EU-Ländern. Aktuell sind 45 % der Einwohner Residenten aus dem Ausland. Der Trend zum Bau mehrgeschossiger Gebäude setzt sich wegen der geringen Baufläche fort.

Die Renovierung und Modernisierung des Wohnraumbestandes besonders der bis 1970 errichteten Gebäude gewinnt seit der Finanzkrise an Stellenwert, so dass sich auch in diesem Bereich gute Geschäftschancen für deutsche Anbieter eröffnen. Bei Neubau und Renovierung älterer Bauten gilt weiterhin der ermäßigte Mehrwert-steuersatz von 3 %, durch den die Regierung Wohnungsbau und Sanierung fördern will.
(Quelle: Nachrichten für den Außenhandel Nr. 3 / Januar 2016)

Österreich: Energiewende bietet attraktive Geschäftschancen

In Österreich ist die Energiewende ein zentrales Thema und die Akzeptanz erneuerbarer Energien in der Bevölkerung sehr groß. 85 % der Österreicher würden eine große Fotovoltaikanlage in ihrer Wohngemeinde gutheißen, 76 % ein Kleinwasserkraftwerk und 69 % ein Windrad. Zwei Drittel der Hauseigentümer würden eine Fotovoltaikanlage auf ihrer Dachfläche installieren. Derzeit stammen 68 % des erzeugten Stroms aus Wasserkraft, 8 % aus Wind- und knapp 1 % aus Sonnenenergie. Bis 2030 soll Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.

Die Finanzierung von Fotovoltaikanlagen würden die Hauseigentümer größtenteils selbst übernehmen, ansonsten wären die Energieversorger erste Ansprechpartner für Beratung und Installation. Eine gute Geschäftsmöglichkeit bietet die Investition in Bürgerbeteiligungsmodelle. 68 % der Hausbesitzer könnten sich eine Investitionssumme von 1.000 EUR vorstellen. In der Region Wien sind bereits 24 Bürgerkraftwerke realisiert, 22 davon mit Sonnenenergie und 2 mit Windkraft. 6.000 Personen haben in dieses Vorhaben insgesamt 25 Mio. EUR investiert.

Hauseigene Stromspeicher haben eine hohe Akzeptanz und das Kaufinteresse ist groß. Für einen eingebauten Speicher sind Fotovoltaikbesitzer bereit, einen Aufpreis von 10 % zu zahlen. Das Angebot in diesem Segment ist allerdings noch gering.
(Quelle: Märkte der Welt Nr. 7 / Februar 2016 )