Zur Zukunft des HandwerksHandwerk diskutiert konkrete Handlungsimpulse
Im Landtag Brandenburg stand am 10. Dezember 2025 die Zukunft des Handwerks im Mittelpunkt eines Fachgesprächs des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz. Angesichts von Fachkräftemangel, Digitalisierung, Unternehmensnachfolge und veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ging es darum, Wege zu finden, die Leistungsfähigkeit und Attraktivität handwerklicher Betriebe langfristig zu sichern.
Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam, machte deutlich, wie groß der Handlungsdruck im Land ist. Insbesondere die Sicherung von Fachkräften und die Ausbildung junger Menschen seien zentrale Themen, ebenso wie die Entlastung kleiner Betriebe bei Ausbildung. Sylke Radke von der Handwerkskammer Cottbus wies auf die Chancen hin, die Digitalisierung und Transformation für Betriebe bieten, mahnte aber, dass diese nur mit gezielter Unterstützung realisiert werden können. Frank Ecker, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt (Oder), erläuterte praxisnah die Herausforderungen rund um Unternehmensnachfolge, während Reinhard Porazik vom DGB Bezirk Berlin-Brandenburg die Perspektive der Beschäftigten einbrachte und die Bedeutung guter Arbeits- und Qualifizierungsbedingungen für die Attraktivität des Handwerks betonte.
In der Diskussion stellten die Abgeordneten zahlreiche Fragen, griffen Praxisberichte auf und diskutierten intensiv. Dabei wurden konkrete Hinweise, Anregungen und Arbeitsempfehlungen vermittelt: Dazu gehörten unter anderem die stärkere Ausrichtung der Fach- und Arbeitskräftestrategie auf die Bedürfnisse des Handwerks, auskömmlich finanzierte Berufsorientierung, Praktika-Programme, passgenaue Integrations- und Qualifizierungsangebote für Zugewanderte, die Entlastung kleiner Betriebe bei Ausbildungskosten, die Förderung überbetrieblicher Ausbildungsangebote (ÜLU) sowie die Nutzung der Meistergründungsprämie.
„In der Diskussion im Landtag haben wir sehr deutlich gemacht, wie groß der Handlungsdruck im Handwerk ist – vom Fachkräftemangel über die Ausbildung bis hin zu Nachfolge, Digitalisierung und Bürokratie“, betonte Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer des Handwerkskammertages Land Brandenburg. „Die Abgeordneten konnten Anregungen aufnehmen, wie Politik gezielt unterstützen kann, um das Handwerk zukunftsfähig zu machen.“
Das Fachgespräch verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig ein intensiver Austausch zwischen Politik und Handwerk ist, um praxisnahe Lösungen zu entwickeln, das Verständnis für die kleinteilig strukturierte systemrelevante Branche im Land zu wecken und die Leistungsfähigkeit der Betriebe in Brandenburg langfristig zu sichern.