Werbetechnik Steffen Berth
Manuel Weidt

Handwerksbetrieb baut neuen FirmensitzInvestition in die Zukunft

Nur noch jeder zehnte Handwerksbetrieb will in diesem Jahr mehr investieren als im Vorjahr. Der Werbespezialist Berth aus Gallun, einem Ortsteil von Mittenwalde (Landkreis Dahme-Spreewald), gehört dazu. 

Steffen Berth strahlt viel Optimismus aus. Das ist sein Naturell. 1,5 Millionen Euro investiert der Unternehmer in diesem Jahr in einen Neubau des Firmensitzes. Das kommt zurzeit nicht so häufig vor. Die aktuelle Geschäftslage, sinkende Umsätze und Erträge sowie Unsicherheiten bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung haben die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in neue Maschinen, Anlagen und Betriebsmittel gehemmt. In den kommenden Monaten wird die Zurückhaltung bei Investitionen nach Einschätzung der Handwerksbetriebe weiter anhalten, wie die letzte Konjunkturumfrage der Handwerkskammer ergab. Für Steffen Berth ist das Vorhaben eine strategische Entscheidung, um Mitarbeiter zu binden und die Effizienz zu steigern.



Plötzlicher Förderstopp

Der jetzige Firmensitz platzt aus allen Nähten. Die sieben Mitarbeiter arbeiten auf relativ engem Raum. »Fünf Jahre habe ich nach einem geeigneten Grundstück gesucht«, erzählt der Geschäftsführer. Es liegt nur 200 Meter vom jetzigen Standort entfernt. Eigentlich wollte der Unternehmer schon eher bauen, nach einem Energieeffizienzstandard. Doch die Bundesregierung hatte Ende 2021 über Nacht das KfW-Förderprogramm mit einem sofortigen Stopp belegt. Damit war auch der Kredit hinfällig, die Konditionen mussten neu verhandelt werden.

Seit 1990 ist das Unternehmen am Markt aktiv. Otto Berth gründete den Betrieb. Von der Fahrzeugbeschriftung über Außenwerbung bis hin zu verschiedenen Drucksachen reichen die Leistungen. »Einfach gute Werbung. Das ist unser Anspruch seit über 30 Jahren«, sagt Steffen Berth.



Bürokratie nervt

Er selbst hat früher nach der Schule und in den Ferien öfters in der väterlichen Firma mitgearbeitet, ist so ins Unternehmen hineingewachsen. Vor 22 Jahren absolvierte er in Dresden erfolgreich seinen Abschluss als Schilderund Lichtreklamemeister. Der 45-Jährige bereut es nicht, sich selbstständig gemacht zu haben. Was aber wirklich nervt, ist die Bürokratie. »Den halben Tag kümmere ich mich um Aufträge, um das Geschäft an sich.« Den Rest des Tages muss er sich mit bürokratischem Kram beschäftigen.

Überwiegend werden Gewerbekunden im Bereich des südlichen Berliner Rings bis Lübben (Spreewald), Potsdam und östlich bis Strausberg bedient. Fast alle Auftraggeber liegen im Radius von etwa einer Stunde mit dem Auto. Auch das kommt den Mitarbeitern entgegen. Statt auf Montage können sie jeden Tag zu Hause bei ihren Familien sein. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiges Kriterium für Arbeitnehmer – auch im Handwerk.

Das neue Gebäude bietet Platz für mehrere Fahrzeuge, die gleichzeitig foliert oder beschriftet werden können. Moderne, helle Arbeitsplätze sowie ein Ausstellungsbereich mit Loft-Charakter vervollständigen den neuen Firmensitz. Damit können wir mehrere Projekte parallel bearbeiten, beschreibt Steffen Berth. Zudem sollen sich die Mitarbeiter im neuen Ambiente wohl fühlen. Auch das gehört heutzutage dazu. Wenn alles klappt, soll Ende des Jahres der neue Firmensitz in Betrieb genommen werden.



Neubau Halle Werbetechnik Berth
Grafik: Architekt Sebastian Gabrys

 Mehr Artikel aus dem Deutschen Handwerksblatt lesen Sie  hier.



 Ansprechpartner

Havasi goethe@foto-goethe.com

Michel Havasi

Pressearbeit

Telefon 0355 7835-200

Telefax 0355 7835-283

havasi--at--hwk-cottbus.de