Chinesen im BTZ in Gallinchen
HWK Cottbus

"Made in Germany hat in China einen guten Ruf"

Zwei chinesische Berufschullehrer haben sich drei Monate im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Cottbus weitergebildet. Über ihre Erfahrungen sprachen sie mit dem Deutschen Handwerksblatt (DHB).

DHB: Herr Tu und Herr Wang, Sie kommen aus Nanjing, Hauptstadt und Metropole der heutigen Provinz Jiangsu im Osten Chinas. Knapp acht Millionen Menschen leben dort. In Cottbus sind es nur rund 100.000. Ein Kulturschock für Sie?

Tu, Wang: Ein bisschen schon. Aber Cottbus ist eine sehr schöne Stadt. Hier leben zwar nicht so viele Menschen, wie bei uns zu Hause. Dafür ist hier alles so ordentlich.

DHB: Warum bilden Sie sich in Deutschland weiter?

Tu, Wang: ‚Made in Germany‘ hat einen sehr guten Ruf in China. Die deutschen Produkte – insbesondere die Autos – haben eine sehr hohe Qualität. Deshalb haben wir uns für Deutschland entschieden.

DHB: Sie haben ihr Wissen in den Bereichen „Technische Fahrzeugprüfung“ und Reparatur erweitert. Konnten Sie dem Stoff gut folgen?

Tu, Wang: Wir hatten den Kurs montags bis freitags von 7 bis 16 Uhr. Wir haben an Motoren gearbeitet, Fehler gesucht und viel über Fahrgestelle usw. kennengelernt. Die Kursinhalte waren nicht so schwer. Alles ist sehr systematisch aufgebaut. Sehr ordentlich und deutlich. Wir sind sehr zufrieden mit der Weiterbildung in Cottbus.

DHB: Wo liegen die Unterschiede im Vergleich zur Berufsschule in China?

Tu, Wang: Wir haben nicht so einen hohen Praxisanteil in der Lehre. Solche modern ausgestattete Werkstätten, wie hier bei der Handwerkskammer, gibt es bei uns nicht.

DHB: Wie wollen Sie ihr Wissen, das Sie sich hier aufgebaut haben, in Ihrer Heimat anwenden?

Tu, Wang: Erstens, wollen wir die Inhalte weitervermitteln. Zweitens haben wir viel über das duale System gelernt, also wie Theorie und Praxis miteinander verbunden werden. Wir haben die Idee, etwas Ähnliches in China aufzubauen. Dafür wollen wir Fördermittel bei der Stadt beantragen. Drittens wollen wir schauen, ob wir technische Anlagen, wie wir sie hier in den Werkstätten kennengelernt haben, nach China exportieren können. Darüber hinaus wollen wir die Kooperation mit der Handwerkskammer Cottbus ausbauen. Wir denken, dass beide Seiten voneinander lernen können.



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 Bildungsstätte BTZ





Michel Havasi

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