Verlässlichkeit geht verlorenNetzentgelte verdoppeln sich 2024
Die Betreiber der Stromübertragungsnetze erhöhen die Entgelte drastisch. Grund ist die Entscheidung der Ampelregierung zum Haushalt.
Die vier Unternehmen – 50Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW – teilten mit, die Entgelte würden ab dem 1. Januar 2024 von derzeit 3,12 Cent je Kilowattstunde auf 6,43 Cent erhöht. Grund sei, dass die Bundesregierung einen angedachten Zuschuss für Netzentgelte streichen will. Infolgedessen müssten die Entgelte entsprechend angepasst werden, teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Für viele Verbraucher in Deutschland, private wie gewerbliche, bedeutet das: höhere Strompreise. Für einen durchschnittlichen Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden erhöht sich die Stromrechnung damit um 115,85 Euro.
Auch Benzin und Diesel teurer
Der CO2-Preis wird im Jahr 2024 auf 45 Euro pro Tonne CO2 (statt wie geplant auf 40 Euro) angehoben. Der CO2-Preis betrifft fossile Brennstoffe für die Sektoren Wärme und Verkehr, also beispielsweise Gas, Heizöl sowie Diesel und Benzin. Auch für die Folgejahre wird der Preis nach der ursprünglichen Planung steigen. Damit werden voraussichtlich die Preise für Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl steigen. Experten schätzen die Preissteigerung bei einem Liter Diesel auf rund 4,8 Cent gegenüber dem heutigen Preis. Bei Erdgas steigen die Kosten voraussichtlich um 0,36 Cent pro Kilowattstunde.
"Das Gefühl von Verlässlichkeit, das sich nicht wie ein Schalter ein- und ausschalten lässt, ist bei vielen Betrieben verloren gegangen. Dafür muss es zur obersten politischen Priorität werden, die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland und dadurch Wirtschaft und Wachstum zu stärken. Weiteren Entscheidungs- und Handlungsstau können wir uns nicht leisten. Besonders deutlich zeigt sich dies in der Energie- und Klimapolitik, in der tragfähige Konzepte noch immer fehlen: etwa für langfristig bezahlbare Energiepreise durch ein Strommarktdesign aus einem Guss oder für klimarelevante Förderungen wie die Bundesförderung für Effiziente Gebäude (BEG). Dieser Schwebezustand muss schnellstmöglich beendet und endlich auch der strukturelle Reformstau aufgelöst werden, fordert ZDH-Präsident Jörg Dittrich.
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