Ostdeutsche Kammerpräsidenten 2019
HWK Ostmecklenburg-Vorpommern

Präsidenten ostdeutscher Handwerkskammern fordern gleiche Lebensverhältnisse in Ost und West

Die Präsidenten der ostdeutschen Handwerkskammern fordern gleiche Lebensverhältnisse in Ost und West. Bei ihrem Treffen in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald verabschiedeten die Ehrenamtsträger eine entsprechende Resolution.

Ein Ergebnis des Präsidententreffens ist eine Resolution, mit der die Ehrenamtsträger des Handwerks u.a. die Förderung strukturschwacher Regionen in Ostdeutschland auch ab 2020, die Stärkung des ländlichen Raums sowie zügige Investitionen in die Mobilität, Verkehrsstrukturen und in die Digitalisierung fordern. Die Präsidenten forderten die Einführung von Azubi-Tickets für die zeit- und kostenintensiven Fahrten zu den zentrierten Berufsschulen – wie sie es einige Bundesländern bereits vormachen.

„Der Fachkräftemangel belastet vor allem die Wirtschaft in den östlichen Bundesländern aufgrund der Abwanderungen junger Menschen und der demografischen Entwicklung“, so Axel Hochschild, Präsident der gastgebenden Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern. "Während in Westdeutschland seit den 90er- Jahren die Zahl der Auszubildenden um 12 Prozent zurückging, habe sich die in den östlichen Ländern halbiert. Nach wie vor haben zudem 93 Prozent der Großkonzerne und das Gros des industriellen Mittelstandes ihren Firmensitz in Westdeutschland, wo dann auch zum größten Teil die Gewerbesteuern bleiben. Da in den neuen Bundesländern rund Dreiviertel der Handwerksbetriebe nach der Wende gegründet worden seien, sei der fehlende fachliche Nachwuchs vor allem auch mit Blick auf die Unternehmensnachfolge ein handwerkpolitscher Schwerpunkt in den nächsten Jahren, so die Präsidenten der Handwerkskammern.

Während des Treffens hielt Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und die neuen Bundesländer, einen Impulsvortrag zum Thema “Gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland – Wie geht es weiter nach dem Auslaufen des Solidarpaktes II Ende 2019?“. Er betonte, dass „Ostdeutschland auch künftig darauf bauen könne, dass die Bundesregierung beim wirtschaftlichen Aufholprozess unterstützt. Die in unserem neuen gesamtdeutschen Fördersystem vorgesehenen Investitionen in Zukunftsfelder mit einem Schwerpunkt auf Forschung, Innovationen und Digitalisierung werden hier die richtigen Impulse setzen. Wir blicken nicht mehr allein auf die Himmelsrichtung, aber es ist klar, dass in den neuen Bundesländern weiter ein Schwerpunkt dieser Hilfen liegen wird.“