Vorstand 2016 bis 2021
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Untätigkeit der Politik verunsichert das Handwerk

Die Mitglieder des Vorstandes der Handwerkskammer Cottbus (HWK) sind zutiefst beunruhigt über die bisherigen Fortschritte zum Strukturwandel in der Lausitz. "Es muss Schluss sein mit den Worten. Wir erwarten Taten der Landes- und Bundesregierung, die spürbar werden", fordert Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus.

"Die Verunsicherung im Handwerk wächst mit jeder Woche. Es geht darum, eine jährliche Wertschöpfung von 1,4 Milliarden Euro zu ersetzen. Mit der Tatenlosigkeit wird die Lebensqualität der Menschen in dieser Region erneut mit Füßen getreten", so der Bäckermeister aus Guben.

Die Sonderumfrage unter Handwerkern der Kammerbezirke Cottbus und Dresden hatte ergeben, dass 64 Prozent ebendiese Lebensqualität in der Lausitzregion als gut beurteilen. Die Umfrage ergab allerdings auch, dass mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen sorgenvoll in die Zukunft blicken. "Sorgen bereiten den Betrieben vor allem der Nachwuchs- und Fachkräftemangel. Gerade im Baugewerbe sucht jedes Unternehmen im Durchschnitt vier Fachkräfte, zwei Hilfskräfte und einen Auszubildenden", erläutert Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der HWK Cottbus.

Im Zuge des Braunkohleausstiegs befürchten die Handwerksbetriebe außerdem den Verlust von Kaufkraft, die zunehmende Abwanderung und Abwerbung von Fachkräften aus der Region und eine steigende Steuer- und Abgabenlast.

 Mitglieder des Vorstandes der Handwerkskammer Cottbus, die sich in der gestrigen Gremium-Sitzung zu diesem Aufruf verständigt haben:

– Präsident Bäckermeister Peter Dreißig, Guben
– Vizepräsidentin Dipl.-Bauingenieurin (FH) Corina Reifenstein, Terpe
– Vizepräsident der Arbeitnehmerseite Kraftfahrzeugtechnikermeister Karsten Drews, Kiekebusch
– Schmiedemeister Andreas Jurisch, Klein Gaglow
– Elektroinstallateurmeister Gerald Krüger, Bestensee
– Kraftfahrzeugmeister Jürgen Mahl, Doberlug-Kirchhain
– Friseurin Bettina Dajka, Cottbus
– Raumausstatter René Barthel, Cottbus