Im Yachtzentrum Dahme-Spree in der Werftstraße (Niederlehme) herrscht im Winter Hochkonjunktur. Die Boote stapeln sich, kein Liegeplatz auf dem rund 6.000 Quadratmeter großen Gelände ist mehr frei.
HWK Cottbus

Viel Arbeit für Bootsbauer

Im Yachtzentrum Dahme-Spree in der Werftstraße (Niederlehme) herrscht derzeit Hochkonjunktur. Die Boote stapeln sich, kein Liegeplatz auf dem rund 6.000 Quadratmeter großen Gelände ist mehr frei. In den Produktionshallen wird gebohrt, gesägt, geschliffen und lackiert. Es ist Winter und damit Zeit, die Boote auf die neue Saison vorzubereiten.

Inhaber des Yachtzentrums sind Bootsbauer Tobias Knabe sowie die studierte Wirtschaftsingenieurin Anna-Luise Kuhlke. Ihr Vater Karl-Heinz Kuhlke gründete das Unternehmen 1995 unter dem Namen „YBK Yacht- und Bootswerft Kuhlke GmbH“. Unter seiner Ägide erarbeitete sich der Betrieb einen umfangreichen Kundenstamm. Schritt für Schritt wurden die Dienstleistungen ausgebaut.

Sie umfassen heute den Vollservice für den Bootseigner mit Boots- und Bootsmotorenhandel. Außerdem bietet das Yachtzentrum ein umfangreiches Serviceprogramm für Sport- und Gebrauchsboote an, zum Beispiel der Ein- und Umbau von Antriebs-aggregaten, die Restaurierung von traditionellen Holz- oder Stahlbooten sowie die Reparatur und Umbau von Kajütbooten.  

Anna-Luise Kuhlke (29) und Tobias Knabe (32) steuern seit 2015 den Betrieb. Sieben Mitarbeiter – darunter zwei Lehrlinge – werden beschäftigt. Ausgebildet wird im Handwerksbetrieb schon immer. „Der Bootsbauer ist ein äußerst interessanter Beruf“, sagt Anna-Luise Kuhlke. „Man bekommt Einblicke in viele Bereiche wie Holz, Metall, Kunststoff usw.“. Für das kommende Ausbildungsjahr sucht das Unternehmen wieder einen Lehrling.  

Die Auftragslage im Betrieb ist gut. Allerdings macht sich in der Branche ein Wandel bemerkbar. So ist der Bootsbesitzer von heute im Schnitt über 50. Die jüngere Generation tendiert eher zum Ausleihen statt zum Kaufen. „Früher waren rund 70 Prozent der Boote, die auf unseren Seen und Flüsse fuhren, in Privatbesitz“, erklärt Karl-Heinz Kuhlke. Heute sei der Großteil in Besitz von Chartergesellschaften, die eigene Servicegesellschaften für die Wartung der Boote und Schiffe unterhalten. Das verschärft den Wettbewerb.

Im Yachtzentrum jedoch wird nicht gejammert, sondern angepackt. Ab Frühjahr soll ein neues Geschäftsfeld etabliert werden. „Wir wollen dann mit dem Bau des Hamburger Tuckerbootes beginnen“, sagt Tobias Knabe. Ursprünglich war es als robustes Arbeitsboot für den Hamburger Hafen gebaut. Heute, mit allem Komfort versehen, sind die 6,75 Meter langen Boote ideal für Binnenreviere. Wer will, kann schon heute ein Boot im Yachtzentrum Dahme-Spree beauftragen.