Nico Wörner
HWK

Vom Maler zum Master of Arts

Mit einem Gesellenabschluss in der Tasche öffnen sich einem viele Türen. Der Cottbuser Nico Wörner hat die Passende für sich aufgemacht.

Der 28-Jährige stammt aus einer Familie, die das Malerhandwerk seit 1899 in der Region ausübt. So ist es nicht verwunderlich, dass er nach seinem Abitur am Pückler-Gymnasium in Cottbus eine Ausbildung zum Maler und Lackierer absolvierte. Dafür benötigte er nur anderthalb der sonst üblichen drei Jahre Ausbildungszeit. Doch anders als von der Familie erhofft, wusste Nico Wörner, dass er einen neuen Weg wählen muss. 

„Ich hatte zu diesem Zeitpunkt erkannt, dass es neben der Übernahme eines Traditionsbetriebes wichtig ist, ein weiteres Standbein im Leben zu haben. Die Restaurierung hatte mein Interesse geweckt“, begründet er seine Entscheidung für ein Studium an der FH Erfurt. „Mit dem Bachelor-Studiengang Konservierung und Restaurierung hatte ich ein passendes Fachgebiet gefunden. Um Werke zeitgeschichtlich einordnen, Ursachen zur Veränderung der Kulturgüter erkennen oder Behandlungskonzepte entwickeln zu können, sind die Naturwissenschaften Physik, Chemie, Biologie wichtig“, erklärt Nico Wörner. 

„Meine handwerklichen Erfahrungen kamen mir dabei ebenso zugute. Aber auch die Leidenschaft zur Fotografie, die sehr gut zur Studienrichtung passt. Denn Fotos müssen scharf und gut belichtet sein. Sie sind wichtig für die Dokumentation, weil einem in der Restaurierung auch Fehler unterlaufen können. Mit dem Nachweis des Originalzustandes kann das widerlegt werden.“ 

Mittlerweile hat der Handwerker den Master-Studiengang absolviert. Als Abschlussarbeit hatte er eine Wandmalerei aus dem Mittelalter, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgenommen und auf einer Rolle gelagert wurde, gewählt. Es handelte sich um acht Einzelstücke, deren Größtes 6,40m x 2,10m misst, und eine Ritterschlacht darstellen. Er stand vor der Aufgabe, ein Konzept zu erstellen, das alle konservatorischen, restauratorischen und ästhetischen Maßnahmen umfasst, um das Kunst- und Kulturgut wieder erstrahlen zu lassen. Diese Ergebnisse müssen vor den Dozenten in einem Kolloquium verteidigt werden.

Für die Zukunft könnte sich Nico Wörner vorstellen, ein Volontariat in einer Stiftung wie Schlösser und Gärten aufzunehmen. Vielleicht wird es auch ein weiteres Auslandspraktikum, wie er es bereits in Turin, dem Nordwesten Italiens, als Praxissemester absolvierte.

Mitarbeiterin Relaunch 2017 HWK Cottbus

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