Fotografenmeister Thomas Goethe
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Wort des Meisters

Große Veränderungen gab es in den vergangenen Jahren in der Fotografie. Durch die Digitalisierung haben sich sämtliche Arbeitsbereiche verändert.  Während früher ein großer Teil der Arbeit des Fotografen im Labor stattfand, ist heute die Arbeit am Rechner stärker gefragt. Den Beruf des Fotolaboranten gibt es so kaum noch. Nichtsdestotrotz lernen alle angehenden Fotografen die klassische Laborarbeit kennen und auch der Umgang mit Filmen ist wichtig. Für die tägliche Arbeit ist dies ganz hilfreich.

Durch die Fotografie mit Filmen konnte früher nicht einfach drauf los fotografiert werden, da die Aufnahmekapazität begrenzt war. Deshalb haben Fotografen gelernt, so zu fotografieren, dass es passt. Das spart am Rechner große Datenmengen, deren Sichtung viel Zeit kostet. Der Unterschied zum Hobbyfotografen ist, dass wir mit den unterschiedlichsten Situationen entspannt umgehen können und ein gutes Ergebnis garantieren. Wenig Licht, unterschiedliches Licht das aufeinander trifft, sich bewegende Motive, ein enger Zeitplan etwa auf Hochzeiten – all das braucht Professionalität.

Deshalb gehört es zur Prüfung der Lehrlinge als Arbeitsprobe, zwei Aufnahmen mit der Großformatkamera zu bestehen. Diese Aufnahmen werden unter Aufsicht der Prüfungskommission erstellt.  Eine Aufnahme muss dann sitzen und Schärfe sowie Belichtung passen. Dies ist jedoch nur ein Bestandteil recht vielfältiger Prüfungsaufgaben. Übrigens können wir auch Laborabzüge von Fotos aus Smartphonen machen. Ein Foto in die Hand nehmen zu können, wird immer etwas Besonderes bleiben. Verwendet werden echte Farbpigmente, sodass ein Ausbleichen nicht möglich ist. Dies sorgt für Langlebigkeit.

Der Beruf ist sehr vielseitig. Neben der Arbeit im Labor und am Computer ist der Fotograf von der Hochzeit, der Werbefotografie bis zu Luftbildaufnahmen in verschiedenste Projekte eingebunden. Aber auch ein Passpartout mit richtigen Schrägschnitt zu scheiden, will gelernt sein. Neu hinzugekommen sind vor allem gestalterische Aufgaben. Ob Fotobücher, Einladungs- und Dankeskarten - hier kann der Fotograf kreativ werden.

Ein weiteres Thema sind Großformate etwa für Leinwände oder Fototapeten. So gibt es mittlerweile viele Stoffe, die wir bedrucken können. Die Ausbildung zum Fotografen dauert drei Jahre und ein Mangel an Bewerbern ist nicht festzustellen.

Thomas Goethe ist Fotografenmeister in Cottbus