Viktoria Graßme Friseurmeisterin
HWK Cottbus

Zeit ist Geld bei VIKTORIAS Meistersalon

Mit einem innovativen Konzept hat sich Friseurmeisterin Viktoria Graßme in Cottbus selbstständig gemacht. Die Kunden zahlen nicht mehr nach Dienstleistung, sondern nach Zeitaufwand.

Jung, kreativ, mutig und voller Ideen: Das ist Viktoria Graßme. Die 31-Jährige eröffnete am 1. Juli einen Salon der Mühlenstraße 31. Das Konzept ist einzigartig, zumindest ist es in der Stadt bisher so nicht bekannt. Der Kunde zahlt bei „VIKTORIAS Meistersalon“ nicht nach der Art des Haarschnitts. Es geht um den Zeitaufwand. Da kann ein Männerhaarschnitt mitunter genauso viel kosten wie eine Damenfrisur. Entscheidend ist die Zeit. Die kann man sich auch teilen. Beispiel: Eine Frau lässt sich die Haare färben. In der Zeit, in der die Farbe einzieht, kann ihrem Mann die Haare geschnitten werden. In dem Fall würden die Frau 7,50 Euro und der Mann 2,50 Euro sparen. Zeitpartnerkonzept heißt das Ganze.

„Ich bin sehr gespannt, wie das Konzept ankommt“, sagt Viktoria Graßme. „Friseur war schon immer meine Berufung. Die Selbständigkeit ein lang gehegter Traum.“ Insgesamt elf Jahre lernte und arbeitete sie in einem Friseursalon im Cottbuser Stadtteil Sandow. Ihre Chefin hat sie all die Jahre unterstützt – auch bei der Meisterausbildung. 2016 bestand sie die Prüfung.

Zu der Zeit hatte Viktoria Graßme viele Ideen im Kopf, wie man den Salon und die Arbeit verändern könnte. Sie wollte ausprobieren, ob das, was sie sich im Kopf ausmalte, auch in der Realität funktioniert. Und das ging am besten mit einem eigenen Salon. Gesagt getan.

Die letzten Wochen und Monate waren aufregend und stressig zugleich. Jede Lampe und jedes Möbelstück hat sie gemeinsam mit ihrem Freund entworfen. Bis in die Nacht diskutierten sie über die Details, Handwerksbetriebe führten die Arbeiten aus. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.

Der Salon mit seinen über 120 Quadratmetern Fläche ist klar strukturiert. Er lässt dem Kunden durch seine offene Bauweise viel Raum für sich und auch für Kommunikation. Gleichzeitig vermittelt er mit den Möbeln – ein Esstisch aus Holz steht im Wartebereich – eine familiäre Atmosphäre. Viel indirektes Licht und Massagesessel an den Waschbecken sollen den Wohlfühlfaktor unterstützen. „Das ist es, was wir unseren Kunden bieten wollen“, beschreibt Viktoria Graßme. „Eine hohe Qualität in einem hochwertigen Ambiente mit ökologischen Produkten.“

Die Jury des Lausitzer Existenzgründerwettbewerbes (LEX) fand die Ideen und das neuartige Konzept schon mal preiswürdig. 2018 holte die Friseurmeisterin den dritten Platz. Jetzt geht es darum, das Unternehmen erfolgreich am Markt zu platzieren. Die Region braucht mutige Gründerinnen wie Viktoria Graßme.

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Gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Julia Seidel (Mastercoloristin) will Friseurmeisterin Viktoria Graßme ihren Salon in der Cottbuser Innenstadt etablieren. Ein innovatives Termin- und Preissystem soll dabei helfen.

Für die Gründung des Unternehmens beantragte die 31-Jährige die Meistergründungsprämie des Landes. 8.700 Euro Basisförderung gibt es dafür im ersten Schritt. Die Region ist jetzt und künftig auf jede Gründung oder Nachfolge angewiesen.