se.services GmbH gewinnt den Zukunftspreis 2018
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se.services GmbH gewinnt den Zukunftspreis"Ausbildung und Qualifizierung sind der Schlüssel zum Erfolg"

Die se.services GmbH aus Schulzendorf (Dahme-Spreewald) hat den Zukunftspreis gewonnen. Der Fokus des Unternehmens mit seinen mehr als 100 Mitarbeitern liegt klar auf moderne Technologien. Das Deutsche Handwerksblatt sprach mit den beiden Geschäftsführern, Dipl.-Ing. (FH) Thomas Troppens und Dipl.-Ing. (FH) Thomas Audien.

DHB: Unter dem Slogan „solutions 4 energy“ widmen Sie sich den Themen Energieverteilung, Energieübertragung, Energiemanagement und Energieeffizienz. Das sind alles Geschäftsfelder, die zunehmend eine große Rolle spielen, der Durchbruch (das Massengeschäft) aber noch bevor steht. Sie sind also für die Zukunft bestens auf-
gestellt?
Thomas Troppens: Absolut. Wir leben das seit eh und je. Unsere Philosophie liegt im Bereich moderner Technologien. Darauf haben wir alles ausgerichtet. ‚Was läuft derzeit gut? Wie können wir uns weiterentwickeln? Wo sind neue Perspektiven?‘ Diese und andere Fragen stellen wir uns jeden Tag. Wir schauen immer nach vorne und auch über den Tellerrand hinaus. Sich nur im Tagesgeschäft zu verbrauchen, bringt nichts.

DHB: Sie haben sich diese gute Ausgangsposition hart erarbeitet. Und sie waren frühzeitig an den Themen dran, als andere noch davor gewarnt hatten...
Thomas Audien: Ganz genau. Zur Jahrtausendwende entschieden wir, uns aus dem unrentablen Wohnungsbau zurückzuziehen, also die klassische Schalter-Steckdosen-Installation. Gleichzeitig sind wir in das Geschäft mit Photovoltaikanlagen eingestiegen. Das ist eine Sackgasse, das lohnt sich nicht, hieß es. Wir aber haben uns intensiv damit beschäftigt. Es gab noch keine Speicher, aber schon damals waren wir überzeugt, dass sich auch diese Technologie weiterentwickeln wird. Die heutige Entwicklung gibt uns Recht.

Thomas Troppens: Das gilt auch bei der Elektromobilität. 2011 haben wir uns unser erstes E-Auto angeschafft. Seit 2012 werben wir dafür in der Öffentlichkeit. Wir haben unlängst am Flughafen Schönefeld ein Netz von Ladestationen aufgebaut. Nachfragen haben wir von weiteren Flughäfen, Einkaufscentern und so weiter. Das zeigt, dass wir auch damit nicht so verkehrt lagen.

Thomas Audien: Hinzufügen möchte ich noch den Bereich Gebäudeautomation. Das beschäftigt uns seit den 90er-Jahren. Wir haben damals schon erkannt, dass da sehr viel Potenzial drin steckt, was die Energieoptimierung und den Komfort für die Nutzer anbelangt. Und so haben wir frühzeitig in die Schulung und Qualifizierung unserer Mitarbeiter investiert. Das war der richtige Weg, wie sich jetzt herausstellt. Die Gebäudeautomation nimmt immer weitere Züge an, sei es im Einfamilienhaus oder im gewerblichen Bereich, in Verwaltungen oder Schulen. Wir bekommen jedes Jahr immer mehr Projekte mit immer größerem Umfang.

DHB: Über vieler Ihrer Geschäftsfelder redet man seit Jahren. Richtig etabliert im Alltag sind sie aber noch nicht. Woran liegt das?
Thomas Troppens: Uns geht es bei vielen Themen zu langsam voran. Bei der Elektromobilität zum Beispiel dauert es, bis eine ausreichende Ladeinfrastruktur aufgebaut ist. Das geht nicht von heute auf morgen, wurde aber lange Zeit auch nicht forciert. Das Problem ist: Wir haben mit der Autoindustrie und der Gesellschaft zwei gefestigte Systeme. Diese aufzubrechen, ist unheimlich schwierig. Jetzt werden wir von China ein Stück weit getrieben. Das könnte den Vorgang beschleunigen.

Auch bei der Einsparung von Energie ist noch sehr viel Potenzial vorhanden. Hier hat der Gesetzgeber einen Rahmen geschaffen, der nicht konsequent genug ist. Da sind viele dicke Bretter zu bohren. Produzierende Unternehmen zum Beispiel können sich zum Teil von der Stromsteuer „befreien“, wenn sie im Gegenzug Energieeffizienzmaßnahmen einleiten.

Wir hatten einen industriellen Kunden. Sein Problem war der hohe Energieverbrauch. Wir hatten mehrere Runden bei uns im Haus und Vorschläge unterbreitet. Wir wollten ein Metering-System einbauen, um so die Energieverbräuche sichtbar zu machen. Das wäre mit etlichen Kosten verbunden gewesen. Dann kamen Betriebswirtschaftler vom Mutterunternehmen. Sie fragten, ob es für die Entlastung von der Stromsteuer nicht ausreicht, wenn sie nur zur Energieeffizienz beraten werden, statt wirklich etwas umzusetzen. Hier wünschen wir uns von der Politik konsequenteres Handeln.

DHB: Die Geschäftsfelder, in denen Sie tätig sind, erfordern ein großes Know-how. Wie bringen Sie Ihre Mitarbeiter auf das entsprechende Niveau?
Thomas Troppens: Die Ausbildung hatte von Beginn an (Gründung der Schulzendorfer Elektro GmbH vor 60 Jahren) einen hohen Stellenwert. Derzeit haben wir 17 Auszubildende. Darüber hinaus qualifizieren wir unsere Mitarbeiter immer weiter. Sowohl Herr Audien als auch ich haben hier im Unternehmen berufsbegleitend ein Studium absolviert.

Das ingenieurtechnische Wissen im Unternehmen zu erhalten, war ein entscheidender Faktor. Zur Wende stand mal die Frage, das Wissen auszulagern. Ingenieure waren die teuersten Mitarbeiter. Viele haben das so gemacht. Wir nicht. Wir haben das Know-how in der Firma belassen und entwickeln es seitdem weiter. Ganz aktuell durch das duale Studium. Dies ist ein vielversprechender Weg.

DHB: Viele Firmen beklagen den Fachkräftemangel. Sie auch?
Thomas Audien: Natürlich. Wir haben derzeit rund 130 Mitarbeiter. Mit Nachunternehmern und Leiharbeitern kommen wir in Spitzenzeiten auf 180. Die könnten wir auch im eigenen Unternehmen beschäftigen, wenn wir denn welche finden würden.

Bei der Ausbildung sind wir ganz gut aufgestellt. Wir verknüpfen handwerkliche Tätigkeiten mit anspruchsvollen Technologien. Das ist für junge Leute eine interessante Herausforderung. Zudem haben wir auch in schlechten Zeiten immer ausgebildet. Diese Beständigkeit schafft Vertrauen und ist nachhaltig. Das wird von den Menschen honoriert.

DHB: Das Fachkräfteproblem wird sich weiter verschärfen...
Thomas Audien: Ja. Wir werden in den nächsten Jahren eine ganz andere Dimension erleben. In den nächsten zehn Jahren, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, dann geht es richtig los. Für uns ging es darum, genug Arbeit zu akquirieren, um unsere Mitarbeiter zu beschäftigen und die auch interessant zu machen. Die Aufgabe der kommenden Generation wird es sein, alle an Bord zu halten und gute Fachkräfte hinzuzugewinnen, um die ganz normale altersbedingte Fluktuation zu bewältigen.



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 Auftrags-Schlaglichter

BER-Nordbahn
Dort hat die se.services GmbH die Befeuerung (Leuchten) der Start- und Landebahn komplett erneuert. Teilweise arbeiten 30 Mitarbeiter in zwei Schichten auf der Baustelle. Die wurde überpünktlich beendet, alles lief wie am Schnürchen. Noch heute meldet sich der Hersteller der Airport-Leuchtsysteme bei der se.services GmbH und fragt regelmäßig nach, ob sie nicht Aufträge in München oder Frankfurt/Main realisieren wollen.

Industrie 4.0
Die Pumpenwerke der Berliner Wasserbetriebe sind voll automatisiert worden. Dazu wurden alle Stationen im gesamten Berliner Stadtgebiet miteinander vernetzt, in einer Warte zusammengeführt und von dort zentral gesteuert. Der Auftrag war ingenieurstechnisch eine große Herausforderung.

Hightech-Fernsehstudios
Auch für den führenden deutschen Anbieter von Fernsehstudios arbeiten die Spezialisten von se.services. Weltweit werden Fernsehsender mit modernster Technik ausgestattet. So zum Beispiel derzeit in Saudi-Arabien.



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