Buchanelectric steht für Zukunft
Glasfaserausbau, PV-Anlagen, Bahnerdung: Die Buchanelectric GmbH aus Altdöbern (Oberspreewald-Lausitz) ist in Zukunftsthemen breit aufgestellt. Das sichert Aufträge.
Bis Ende des Jahres sind die Auftragsbücher der Buchanelectric GmbH gefüllt. Was toll klingt, ist harte Arbeit und bedarf kluger, strategischer Entscheidungen. Verantwortlich dafür ist Sebastian Gleinig. Seit über 20 Jahren ist der Elektrotechnikermeister im Unternehmen. Erst Monteur, dann Bauleiter, im Oktober 2023 schließlich der Wechsel in die Geschäftsführung. Seit November 2024 ist er alleiniger Geschäftsführer.
Sebastian Gleinig übernahm den Betrieb vom Gründer Torsten Buchan, der das Unternehmen am 2. Mai 1990 ins Leben rief. »Die Übergangszeit war wichtig für mich«, sagt der Unternehmer. »Wir haben gemeinsam Investitionsentscheidungen getroffen und waren auf die Nachfolge gut vorbereitet.« Das ist im Lausitzer Handwerk nicht immer der Fall. Häufig stehen die Nachfolger bei einer Übernahme vor einem Investitionsstau, weil der Übergeber sich im Alter nicht mehr verschulden möchte. In den kommenden fünf Jahren stehen mehr als 2.500 südbrandenburgische Handwerksbetriebe zur Nachfolge an. Das ist mehr als ein Viertel aller Unternehmen im Kammerbezirk.
Regional und bundesweit
Buchanelectric ist breit aufgestellt. Das Unternehmen bedient vor allem Zukunftsthemen. Der Ausbau des Glasfasernetzes im Oberspreewald-Lausitz-Kreis macht derzeit etwa 30 Prozent des Umsatzvolumens aus. Die Bundesregierung will eine lückenlose Breitbandversorgung. Mit der Unterstützung von circa 15 Mitarbeitern von mehreren Nachunternehmern sorgt Buchanelectric für schnelles Internet.
Die Investitionsfreude der Deutschen Bahn spielt dem Lausitzer Betrieb ebenfalls in die Karten. Deren Sanierungsprogramm für Bahnhöfe und Bahnstrecken verschafft Buchanelectric viele Aufträge. »Wir sind bundesweit mit drei Teams im Bereich der Bahnerdung unterwegs«, erklärt Sebastian Gleinig.
Hinzu kommen Elektroinstallationen für Industriebetriebe und Wohnungsgesellschaften, die Installation von PV-Anlagen sowie die Errichtung und Wartung von Straßenbeleuchtungen. Bei all diesen Arbeiten liegt der Auftragsradius bei rund 70 Kilometern. Einzig der Eigenheimsektor schwächelt derzeit.
Zukunft im Blick
44 Mitarbeiter inklusive 7 Azubis sind im Unternehmen beschäftigt. Geht es nach Sebastian Gleinig, kommen demnächst weitere Mitarbeiter hinzu.
Der südbrandenburgische Raum bietet weiteres Auftragspotential, zum Beispiel mit dem Industriepark in Schwarzheide. Der soll zu einem Zukunftsstandort entwickelt werden - als Industriepark, Innovationszentrum und Treiber der Energiewende. Das Land Brandenburg wird den Standort mit einer aktiven Ansiedlungsstrategie begleiten. Dieser Innovationscharakter ist es, den die Buchanelectric GmbH seit mehr als 35 Jahren antreibt.
Ohne große Rücklagen
Am 2. Mai 1990 wagte Torsten Buchan als junger Elektrikermeister den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit - in einem kleinen Kellerraum seines Wohnhauses in Altdöbern. In einer Zeit des politischen und wirtschaftlichen Umbruchs gehörte er damit zu jenen Unternehmer-Pionieren in Ostdeutschland, die nicht auf Sicherheit setzten, sondern mutig eigene Wege gingen.
Ohne große Rücklagen, dafür mit Fachwissen, Energie und dem klaren Ziel vor Augen, einen eigenen Betrieb aufzubauen, startete er sein Unternehmen. 1994 erfolgte der Umzug in ein eigenes Firmengebäude in der Rettchensdorfer Straße, dem heutigen Firmensitz.
Mithilfe der JTF-Förderung wurde der Standort fit für die Zukunft gemacht. Die Antragstellung war mit Hilfe eines Beraters recht unkompliziert. Beim Mittelabfluss allerding hakte es. Das dauerte aufgrund von Personalmangel und Systemumstellung bei der auszahlenden Institution sehr lang.
Maximal 50 Mitarbeiter kann sich Sebastian Gleinig in den kommenden fünf Jahren vorstellen. Dafür will er organisch wachsen. Zudem sollen viele interne Prozesse digitalisiert werden. Klingt toll, ist aber auch wieder harte Arbeit.