Unternehmerfrauen im Handwerk
UFH

Bundespräsident ehrte Gudrun Waske

Gudrun Waske, vor 26 Jahren Gründerin des südbrandenburgischen Arbeitskreises "Unternehmerfrauen im Handwerk", wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geehrt. Sie war eine von 4.000 Menschen, die mit zum Bürgerfest nach Berlin durfte.  Mit dem Bürgerfest rückte der Bundespräsident bürgerschaftliches Engagement in Deutschland in den Fokus und würdigte die Menschen, die mit ihrem Einsatz unsere starke Gesellschaft erst möglich machen.

1992, zehn Jahre nachdem die ausgebildete Bauingenieurin zusammen mit ihrem Mann vom Kraftwerk Jänschwalde ins Handwerk wechselte, um den Dachdeckerbetrieb des Schwiegervaters zu übernehmen, rief sie besagten Arbeitskreis mit weiteren Weggefährten ins Leben. Lange waren Frauen in den Betrieben bis dahin eher ein Anhängsel der Männer und nicht über den Statuts der helfenden Ehefrauen hinausgekommen. Doch mit ihrem Arbeitskreis bekamen die Frauen eine Stimme und die Möglichkeit, sich zu organisieren und weiterzubilden. „Mir lag immer am Austausch zwischen den Frauen und daran, Menschlichkeit in die Marktwirtschaft zu tragen.“

Vom Elektrofachgeschäft über die Fleischerei bis hin zum Schneidereibetrieb, aus der ganzen Lausitz, kommen Unternehmerinnen in dieser Gemeinschaft zusammen. Sie besichtigen Betriebe, besuchen Lehrgänge oder sind bei kulturellen Veranstaltungen zusammen. 37 Frauen gehören zum Arbeitskreis, der mittlerweile so lange Bestand hat, dass er sogar das erste Mutter-Tochter-Verhältnis erlebt „und somit generationsübergreifend funktioniert“, freut sich Gudrun Waske. Auch ihr Mann erkennt den Nutzen dieser Plattform. „Es ist wichtig, dass die Frauen so gut etabliert und gebündelt sind“, sagt Lothar Waske. Er selbst war über Jahrzehnte Obermeister der Dachdeckerinnung und Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Cottbus. „Ich bewundere meine Frau dafür, dass sie das so lange aufrechterhalten und verteidigt hat.“ (mit Lausitzer Rundschau)