Fotografen-Handwerk
Abbildungen von Dingen und Menschen sind so alt wie die Menschheit. Wo früher gemalt und gezeichnet wurde, gab es ab dem frühen 19. Jahrhundert einen neuen Trend: Die Fotografie. Der Franzose Joseph Nicéphore Niépce erstellte 1826 das allererste Foto. Die Belichtungszeit betrug acht Stunden und das Foto wurde auf einer Zinnplatte abgebildet, die mit Asphalt beschichtet war.
Nach Niépces Durchbruch verbreitete sich die Fotografie in Europa. Bereits 1841 eröffnete Hermann Biow ein Atelier in Hamburg. Auf der Frankfurter Nationalversammlung war er es, der Fotografien von Mitgliedern und Bürgern anfertigte.
Im späten 19. Und frühen 20. Jahrhundert wurde die Fotografie immer mehr zur nennenswerten Konkurrenz der Malerei. Viele Künstler sahen Fotografen in dieser Zeit als minderwertig an. Dennoch setzte sich die Fotografie gegenüber der Portraitmalerei nach und nach durch.
Die Digitalisierung der Fotografie im Verlauf des 20. und 21. Jahrhunderts hat dafür gesorgt, dass Bilder wie am Fließband produziert werden können. Das Berufsbild des Fotografen gibt es zwar schon seit mehr als 100 Jahren, dennoch entwickelt es sich immer weiter und wächst an den neuen Herausforderungen unserer Zeit.
Was gehört zum Beruf?
Fotografische Gestaltung in den Bereichen Bildnisse des Menschen, freie und angewandte Illustration, Werbung, Mode und Industrie, allgemeine Kommunikation, Sach- und Materialaufnahmen, Architektur und Landschaft, Technik und Wissenschaft, Bildberichte, Kunst und Sport, kommerzielle und repräsentative Demonstration und Dekoration
- Herstellung audiovisueller Produkte
- Ausführung der Reproduktion, Dokumentation und Registration
- Aufnahme und Bearbeitung von Cine-Filmen sowie von elektromagnetischen Bild- und Tonaufzeichnungen
- Ausführung fotomechanischer und fototechnischer Arbeiten, insbesondere Entwicklung in Schwarzweiß und Farbe im Negativ-, Positiv- und Umkehrverfahren
- Herstellung von Kontaktkopien, Vergrößerungen und Verkleinerungen in Schwarzweiß und Farbe mit Duplikaten und Zwischennegativen
- Ausführen von Bildumsetzungen zur Erzielung einer Fotografik durch Anwendung verschiedener Verfahren, insbesondere durch Tontrennung, Überblendung und Fotomontage
Das Fotografenhandwerk gehört zur Gruppe der Glas-, Papier-, keramischen und sonstigen Gewerbe