Wirtschaftsminister Albrecht Gerber bei der Vollversammlung 2014
HWK Cottbus

Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) vor den Mitgliedern der VollversammlungGeforderte Meistergründungsprämie kommt

Die seit langem von der Handwerkskammer Cottbus geforderte Meistergründungsprämie wird eingeführt. Das sagte der neue Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) vor den Mitgliedern der Vollversammlung, die seit der Wende zum 50. Mal tagte. Wann die Förderung kommt, ließ er vorerst offen. Ein klares Bekenntnis gab er hingegen zur Braunkohle.

Es ist kein Geheimnis, dass die Konjunktur in der Lausitz maßgeblich von der Energiewirtschaft abhängt. „Wir haben nichts Vergleichbares, das den Wohlstand in der Region in dem Maße sichert“, sagte Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus. Umso mehr sorgen Vattenfalls Pläne zum Verkauf des Braunkohlengeschäftes für große Verunsicherung.

Verstärkt wurde dieser Effekt durch die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), in den kommenden Jahren rund 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß aus fossilen Kraftwerken einsparen zu wollen, um das nationale Klimaschutzziel für 2020 doch noch zu erreichen. Schnell sind sich Umweltschützer einig, dass dies zum Beispiel mit der Abschaltung des Vattenfall-Kraftwerkes in Jänschwalde gelingen kann. „All diese Meldungen schrecken die Lausitzer auf“, so Peter Dreißig. „Diese Unsicherheit kann lähmend wirken. Wir können uns so einen Dauerzustand nicht leisten. Deshalb hoffen wir, dass die notwendigen Entscheidungen schnell getroffen werden und dass das Braunkohlengeschäft von einem Nachfolger in der Region weiter betrieben wird.“

Einen Ausstieg aus der Braunkohle kann sich Albrecht Gerber nicht vorstellen. Sie werde noch für einen langen Zeitraum gebraucht. Vattenfall sei derzeit dabei, sich für einen Verkauf seiner Braunkohlensparte zu organisieren. Die Landesregierung hat klare Vorstellungen, ein Mitspracherecht beim Verkaufsprozess hat sie allerdings nicht. „Das Lausitzer Revier muss zusammenbleiben“, konstatierte Albrecht Gerber. „Und wir brauchen einen industriellen Investor, der in Anlagen investiert und Arbeitsplätze sichert.“

Auf diese gut bezahlten Arbeitsplätze ist die Lausitz zwingend angewiesen. Auf gut ausgebildete Fachkräfte wiederum ist das Südbrandenburger Handwerk dringend angewiesen. Doch immer weniger Frauen und Männer sind bereit, früh frische Brötchen zu backen, Wasserleitungen zu verlegen, Häuser zu bauen oder für einen anspruchsvollen Zahnersatz zu sorgen! „Wir sind für die Jugendlichen scheinbar nicht attraktiv genug. Das muss sich ändern“, forderte Peter Dreißig.

Helfen kann dabei die Berufsorientierung. Sie soll verbindlich werden und zwar in allen Schulformen ab der 7. Klasse. Das gilt auch für den Berufswahlpass. Zudem sollen Schulen Albrecht Gerber zufolge verpflichtet werden, Kooperationen mit Unternehmen einzugehen. Man müsse die Lehrer ein Stück weit aufklären. Noch immer komme es vor, dass Schülern geraten wird, in den Westen zu gehen, um einen guten Job zu bekommen. „Dieses ewige Gerede muss endlich aufhören“, stellte Gerber klar.

Am besten gelingt die Berufsorientierung in den Bildungszentren der Handwerkskammer Cottbus. „Unsere Werkstätten bieten hervorragende Bedingungen für die Ausbildung in den unterschiedlichen Gewerken. Nutzen wir diese Kapazitäten gemeinsam abgestimmt mit den Oberstufenzentren für die Berufsorientierung“, so Peter Dreißig.

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