
Handwerk sichert Ausbau der Strominfrastruktur
Das Calauer Unternehmen Rentsch & Balke Tiefbau GmbH gräbt sich Wochen durch die Stadt Cottbus. Gemeinsam mit anderen Tiefbauunternehmen verlegen sie die Stromleitungen, die durch die Innenstadt führen.
Was als Beeinträchtigung für Anwohner und Lieferanten spürbar ist, hat eine immense Bedeutung für die Stadt.
Die Kapazität des Stromnetzes soll bis Ende 2026 verdoppelt werden. Die bisherige Leitungsstruktur ist dafür nicht ausreichend. Mit dem ICE-Instandhaltungswerk der Bahn, den Institutsansiedlungen der BTU, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Fraunhofer- und der Leibniz-Gesellschaft oder der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem wird entscheidend mehr Strom gebraucht. Allein das Forschungsinstitut Chesco hat einen Energiebedarf angemeldet, der über der Hälfte liegt, was die gesamte Stadt im Moment verbraucht.
Zirka 150 Kilometer neue 20 KV-Leitungen müssen durch die Stadt gezogen, ein neues Umspannwerk und Verteilerstationen gebaut werden. Die Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH investiert rund 40 Millionen Euro. Dieses Projekt wird zu 90 Prozent durch den Bund aus Mitteln des Investitionsgesetzes Kohleregionen gefördert.
Das Team von Rentsch & Balke verlegt insgesamt neun Kabel sowie Mikrorohrverbände für schnelleres Internet. In den letzten Wochen war die Klosterstraße in Bearbeitung. Pflaster heben, Aushub mit dem Minibagger, Verlegung von Kabelschutzrohren, verschließen, neu pflastern. In den Wohnblöcken der Klosterstraße stehen zwei separate Kollektoren im Kellergebäude. Mittels Kernbohrung in der Tiefe von 1,20 m wurden diese verbunden.
Als nächster Schritt wird der Nordring halbseitig gesperrt. Vom TKC-Einkaufszentrum aus bis zum Turbo-Kreisel werden der Gehweg geöffnet und die Kabelsysteme verlegt. Die Spree ist hier zu überwinden, bis das Team auf die mehrspurige Verkehrsader trifft, die in die Innenstadt oder nach Peitz führt.
Die Tiefbauarbeiten benötigen einen stringenten Vorlauf, um Straßensperrungen umzusetzen. Da das Straßenverkehrsamt derzeit personell unterbesetzt ist, erhöhen sich die Bearbeitungszeiträume und die Vorlaufszeit in der Arbeitsvorbereitung. Eine weitere Herausforderung sind die „Unbekannten“, eine unterirdische Infrastruktur, die nicht verzeichnet ist.