Herrenschneider-Handwerk

Die Anfänge des Schneiderhandwerks gehen zurück bis ins 12. Jahrhundert. Das Schneiderhandwerk entstand, da an den Höfen eine neue Mode Einzug hielt: Kleidungsstücke angepasst an die Körperform. Bis dahin wurde Kleidung eher gerafft und drapiert. Relativ schnell stellte sich eine gewisse Differenzierung zum Näher ein, der eher auf das Flicken und Reparieren von Kleidungsstücken spezialisiert war. Die Schneider organisierten sich dann ab dem Mittelalter, im 13. und 14. Jahrhundert, in Gilden bzw. Zünften, was ihrer Verbreitung und Professionalisierung vorantrieb.

Über die Jahre gab es zunehmend Schneider mit einem höheren Ansehen, unterstützt durch die steigende Nachfrage aus den Königs- und anderen Adelshäusern. Durch die zunehmende Industrialisierung wurde die Schneiderei erst in einzelnen Arbeitsschritten und dann nahezu komplett durch maschinenunterstütze Arbeit ersetzt.

Die ehrbaren Zünfte des Schneiderhandwerks führten durchweg auf ihren Wappen und Siegeln als Symbol die geöffnete Schneiderschere. Sie ist gewissermaßen die "Grundausstattung" der Zeichen der Herren-, Damen- und Wäscheschneiders. Das Berufszeichen der Herrenschneider zeigt außerdem noch zwei Nähnadeln, ein Bügeleisen und ein Bandmaß, letzteres soll die Maßarbeit dieses Gewerbes verdeutlichen. Die Grundfarbe des Zeichens ist blau, golden sind die Werkzeuge.

Das Herrenschneiderhandwerk gehört zur Gruppe der Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe.