Jürgen Fuchs, Geschäftsführer der Stadtwerke Finsterwalde, zeigt ZAB Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt und HWK-Hauptgeschäftsführer Knut Deutscher das Herz der unternehmenseigenen Breitbandversorgung (v.l.).
HWK Cottbus
Jürgen Fuchs, Geschäftsführer der Stadtwerke Finsterwalde, zeigt ZAB Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt und HWK-Hauptgeschäftsführer Knut Deutscher das Herz der unternehmenseigenen Breitbandversorgung (v.l.).

Innovatives Handwerk in Elbe-Elster

Finsterwalder Bau-Union

Wer die Autobahn Richtung Dresden oder Berlin fährt, kommt unweigerlich an großen Logistikzentren vorbei. Einige der Hallen hat die Finsterwalder Bau-Union GmbH (FBU) gebaut. Im Juli 1990 wurde das Unternehmen mit Hauptsitz in Sonnewalde gegründet. Heute zählt die FBU zu den führenden mittelständischen Bauunternehmen in Ostdeutschland und ist neben regionalen Schwerpunkten in Berlin, Brandenburg und Sachsen, im gesamten Bundesgebiet aktiv.

Wurden in den Anfangsjahren überwiegend Büro- und Wohnhäuser gebaut, so sind es heute Industrie- und Gewerbebauten (rund 53 Prozent des Gesamtvolumens). Darüber hinaus hat man eine eindrucksvolle Tief- und Rohrleitungssparte aufgebaut. Das Unternehmen ist das, was den Mittelstand in Südbrandenburg und darüber hinaus auszeichnet. Er ist der Motor der Wirtschaft.

Pro Jahr werden nach eigenen Angaben Umsätze von etwa 30 Millionen Euro erzielt. Dafür sorgen knapp 100 gut ausgebildete Mitarbeiter, wie die Geschäftsführer Albrecht Marschetzky und Jens Kilian sagen. Der Preisdruck in der Branche sei nach wie vor hoch, die Vergabepraxis in Berlin/Brandenburg verglichen mit Sachsen viel zu kompliziert. "In den letzten fünf Jahren wurde das Vergaberecht extrem gelebt. Häufig wurde einfach nur das billigste Angebot genommen", erklärt Dipl.-Ing. Albrecht Marschetzky. Das müsse dringend geändert werden, plädiert der Geschäftsführer von FBU.

Rund 25 Bewerbungen für eine Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf gingen in diesem Jahr bei FBU ein. Deutlich geringer ist die Resonanz bei gewerblichen
Ausbildungsplätzen. Im letzten Jahr habe man keinen der wenigen Bewerber genommen. Die Qualität der Jugendlichen hatte nicht ausgereicht.

Stadtwerke Finsterwalde

Alles, was ins Haus hinein- oder herauskommt, können wir machen. Das sagt Andy Hoffmann, zusammen mit Jürgen Fuchs Geschäftsführer der Stadtwerke Finsterwalde GmbH, einem zu 100-Prozent kommunalen Unternehmen. Im Jahr 1863 begann die Geschichte mit der Inbetriebnahme eines Gaswerkes. Heute sind die Stadtwerke ein modernes Energieversorgungsunternehmen, in dem rund 80 ausgebildete Facharbeiter, Kaufleute und Ingenieure arbeiten und in dem durchschnittlich drei Lehrlinge pro Jahr ausgebildet werden. Hinzu kommt jeweils ein Studenten im dualen Studium. Neben der klassischen Energieversorgung (Strom, Gas, Wasser und Fernwärme) setzt das Unternehmen auf schnelles Internet – wobei der Begriff hier durchaus wörtlich zu verstehen ist. So wurden kürzlich 2.500 Mieter der Wohnungsgesellschaft an das stadtwerkeeigene Glasfasernetz angeschlossen. Das Besondere ist, dass jeder Wohnung zwei Glasfaseradern zur Verfügung stehen. Der Endkunde kann so mit Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s (Download und Upload) und mehr im Internet surfen. Und er hat diese Leistung gesichert, denn er muss sich die Leitung nicht mit anderen Kunden teilen.

Sobald eine Straße saniert wird, werden die Glasfaserkabel oder Leerrohre neben
anderen Medien gleich mitverlegt. Das spart Kosten. Ziel ist, jede Wohnung in Finsterwalde mit schnellem Internet zu versorgen. Das Thema ist auch für Gewerbetreibende interessant. Unternehmen sind heutzutage auf schnelles und vorallem stabiles Internet angewiesen, wenn sie keinen Wettbewerbsnachteil haben wollen. Erste Gewerbetreibende in Finsterwalde konnten sich hiervon bereits überzeugen. Die Stadtwerke treiben den Breitbandausbau auf eigene Rechnung voran. Fördermittel gibt es bei der digitalen Agenda erst bei Losgrößen, die die großen Player wie Deutsche Telekom realisieren können.