
Nachfolge: Familienbetrieb Janke aus Neuhausen/Spree Leidenschaft für den Metallbau
Wegen der Corona-Pandemie ist die Zahl der Existenzgründungen im Handwerk verhalten. Metallbauermeister Marcus Janke hingegen tritt in dieser Zeit die Nachfolge des Familienbetriebes an.
Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1796 war die erste Wahl, bei der zwei politische Parteien um den Wahlsieg wetteiferten. Gewählt wurde John Adams vor Thomas Jefferson. Im selben Jahr wurde knapp 6.700 Kilometer weit entfernt die Schmiede Janke in Neuhausen/Spree gegründet. Mit Metallbauermeister Marcus Janke hat die achte Generation das Familienerbe angetreten.
Sechs Mann – darunter ein Lehrling - sorgen im Handwerksbetrieb dafür, dass sämtliche Kundenwünsche erfüllt werden. Das Durchschnittsalter der Belegschaft liegt bei Mitte 30. Ob Tore, Geländer aus Edelstahl, Türen, Zäune, Treppen, Vordächer und Rollstuhlrampen: Mit einem modernisierten Maschinenpark und mit traditioneller Handarbeit werden die breit gefächerten Aufträge abgearbeitet.
Aufregende Wendejahre
„Ein weiteres Geschäftsfeld ist der Brückenbau“, sagt Marcus Janke. „In diesem Bereich sind wir für große Tiefbaufirmen als Subunternehmer tätig.“ Zu den Kunden zählen überwiegend Privat- und Gewerbekunden und als Subunternehmen auch die öffentliche Hand. Für Aufträge ging es schon mal bis nach Bayern oder Österreich. Hauptauftragsgebiet aber ist Berlin und die Lausitz.
Der 37-Jährige hatte ursprünglich Maschinenbau studiert. Doch das Studium war ihm zu theoretisch, ihm fehlte die praktische Arbeit. Und so entschloss er sich, in die Fußstapfen seine Vaters, Schmiedemeister Frank Janke, zu treten.
Er führte das Unternehmen seit 1990. „Das war eine sehr aufregende aber auch sehr schwierige Zeit“, erinnert sich Frank Janke. „Eine der größten Herausforderungen war die Umstellung im Büro auf die neue EDV-Technik. Zudem ging es darum, die Maschinen schrittweise zu erneuern. Mit der Edelstahlschiene kam ein völlig neues Geschäftsfeld hinzu“, so der Schmiedemeister. Und das alles in einem sehr harten Wettbewerbsumfeld.
Marcus Janke ist mit dem Familienbetrieb aufgewachsen. Die harte Arbeit seines Vaters hat ihn nicht abgeschreckt, die Nachfolge anzutreten. Als Kind habe ich schon mit Metall gebastelt. Heute werden je nach Wunsch Zaunstreben mit aufwändigen Schmiedearbeiten filigran verziert und große Stahlträger auf den Einbau in Brückenkonstruktionen vorbereitet.
Das Unternehmen ist breit aufgestellt. Dennoch werden die kommenden Jahre eine Herausforderung, schätzt Marcus Janke ein. „Mit dem Kohleausstieg werden gut bezahlte Arbeitsplätze verloren gehen. Ob diese wirklich alle ersetzt werden, bleibt abzuwarten.“ Ankündigungen gibt es viele, in trockenen Tüchern ist bislang wenig. Erschwerend hinzukommen die unklaren Folgen der Corona-Pandemie.
Für Marcus Janke ist das kein Grund, pessimistisch zu werden. Im Gegenteil. Mit seinem jungen, qualifizierten Team und Qualitätsarbeit ist er für die Zukunft gut gerüstet. Denn Handwerk wird immer gebraucht.
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