Maler-Handwerk

Das Zeichen des Malerhandwerks geht auf historisch überlieferte Symbole zurück. lhren Ursprung haben diese Symbole in den im frühen Mittelalter aufkommenden Wappen, die etwa zwischen 1135 und 1155 fast gleichzeitig in verschiedenen europäischen Ländern wie England, Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien vorkamen.

Zur Herstellung solcher Wappen hatten die Maler eine enge Beziehung. Der Brauch, verschiedene Zeichen auf den Schild der Krieger zu malen, ist jedoch viel älter. Bereits die Krieger und besonders die Heerführer der alten asiatischen Völker des Babylons, Persiens und Chinas setzten auf ihre Schilde und Fahnen verschiedene Zeichen und Figuren. Auch auf den Schilden der alten Griechen findet man Löwen, Pferde, Hunde, Eber, Fische und Vögel, ebenso führten die Legionen und Kohorten der Römer ihre Symbole und Insignien. Von den Malern dieser Zeit wurden bereits wahrhaft künstlerische Fähigkeiten abgefordert.

Die Entstehung der Schilde war aus der Not heraus geboren. Moderne kriegerische Auseinandersetzungen erforderten besseren Schutz der Krieger, aber auch die besondere Kennzeichnung von eigenen gegenüber feindlichen Heeren erforderte den "bemalten" Schild, wollte man im Schlachtengetümmel die Übersicht behalten. Die Unterscheidung der einzelnen Ritter in den Schlachten und bei Turnieren führte zur Notwendigkeit der Anwendung verschieden gestalteter Schilde. So wie die der Schildermaler, auch Schilderer genannt, beschränkte sich die klassische Malerei jeweils nur auf einzelne Personen.

Das bezog sich auch noch über Jahrhunderte auf die sogenannte gegenstandslose Malerei, die vor allem auf das Architekturbild gerichtet war. lmmer ging es um die künstlerische Gestaltung einer Fläche mit Farben und Formen, die die ornamentale Darstellung einbezog. Anstriche von öffentlichen Gebäuden wie Rathäuser und anderen wurden von solchen Kunstmalern vorgenommen. Beispiele belegen, dass in solchen Fällen diese Maler ihr gesamtes Vermögen vor Beginn der Arbeitsausführung bis hin zu den Erben verpfänden mussten, damit der Anstrich, wenn er nicht mindestens 10 Jahre "unwandelbar" erhalten blieb, unentgeltlich vom Maler erneuert werden konnte. Solche Verträge zwangen zu hoher Qualität beim Einsatz der Farben und deren Auftragen auf die Fassaden. Der Schild - das Wahrzeichen des Malerhandwerks seit dem Jahre 1938 in Deutschland - blieb auch nach dem 17. Jahrhundert, der Erfindung und Einführung der Feuerwaffen, traditionelle Grundlage der Wappen. Er ist gewissermaßen die fundamentale und unersetzbare Komponente des Wappens auch ab dem 17. Jahrhundert.

Das Berufszeichen des Malerhandwerks enthält das Dreischilderwappen in Weiß, eingefügt in einen roten Schild, einer spanischen Schildform. Es wird gekrönt von einem goldenen Adler als dem Symbol eines einheitlich geführten Berufszweiges. Stellt sich nun abschließend die Frage nach dem "Warum" der drei weißen Schilder. Wenn das Wappen nur mit einem Schild gezeichnet wäre, würde es sich um ein unvollständiges Wappen handeln. Um es jedoch als ein vollkommenes darzustellen, muss der Schild flächenmäßig mit Figuren ausgefüllt sein. Und eine der beiden Gruppen, die der gemeinen Figuren, erhebt auch das Handwerkszeichen der Maler zu einem historisch-heraldisch echten und traditionsreichen Symbol. 

Nach dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks gehören die Maler und Lackierer in die Gruppe des Bau- und Ausbaugewerbes.