Maurer-Handwerk
Das Maurerhandwerk bildet den Stamm des Baugewerbes. Nachweislich wurde in Deutschland um das Jahr 1150 die Ziegelbauweise eingeführt. Daraus ergab sich für die Ziegelherstellung eine sprunghafte Entwicklung. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Baugeschehen durch die Herstellung und Verarbeitung von Portlandzement enorm verbessert. Der Engländer J. Aspdin erhielt 1824 ein Patent für die Entwicklung von künstlichem Zement. ln der Patentschrift kommt erstmals die Bezeichnung "Portlandzement" vor.
Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein begnügten sich in vielen Regionen Deutschlands die Bauherren mit den vom Maurermeister auf dem Reißbrett gezeichneten Wohnhäusern. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Wohnhäuser wieder aus seiner Zweckbestimmung und dem Material heraus entwickelt, und die äußere Form des Hauses wurde der es umgebenden Landschaft oder Straße angepasst.
Das Berufszeichen des Bauhandwerks enthält die aus Zeiten der Zünfte überlieferten Symbole von Zirkel, Dreieck, Hammer und Kelle. Zirkel und Dreieck sollen darauf verweisen, dass es eine Zeit gab, wo das Baugewerbe Risse und Pläne selbst fertigte, während Hammer und Kelle auf die praktische Ausführung der Pläne hindeuten.
Welche Bedeutung hat das Zeichen des Baugewerbes in Anbetracht einer Reihe weiterer Handwerkszeichen in der Gruppe der heutigen Bau- und Ausbaugewerbe? Es verkörpert die Sammelbezeichnung für die im Bauwesen beteiligten Bauhandwerke wie das der Maurer (Bild), Zimmerer, Dachdecker und anderer Gewerke, aber auch die Baunebengewerke der Bautischler, Glaser, Maler und anderer. Somit symbolisiert es den Oberbegriff aller im Bauwesen beteiligten Bauhandwerke, bei konkreter Selbständigkeit der für diese geschaffenen Handwerkszeichen.
Gemäß Anlage A zum Gesetz zur Ordnung des Handwerks gehören zur Gruppe der Bau- und Ausbaugewerbe 17 Berufe.