Übergabe Diamantene und Goldene Meister 2018
HWK Cottbus

Meisterbriefe für langjährige Handwerker

Die Handwerkskammer Cottbus hat Diamantene und Goldene Meisterbriefe an verdienstvolle Handwerker, die seit mehreren Jahrzehnten ihrem Beruf nachgehen, übergeben. Ehrengast in Lehde (Spreewald) war Hendrik Fischer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg.

Ende der 1950er Jahre war es eine schwierige Zeit für Handwerker in der DDR. Daran kann sich auch Dachdeckermeister Siegfried Rößler erinnern. Nachdem er 1958 seinen Meisterabschluss machte, erhielt der damals 27- Jährige 1959 eine der letzten Gewerbegenehmigungen seiner Berufsgruppe. "Die PGH-Werbung war in vollem Gange. Wir hatten die Aufgabe, zuerst die Auflagen des Kreisbauamtes zu erfüllen. Damit waren in Forst die Dächer für alle Textilfabriken, das Gut Neu Sacro und die Gebäude am Flugplatz zu erneuern. Für private Kunden, die dringend ihr Dach gemacht haben wollten, standen uns jährlich nur 18.000 Mark als Auftragssumme zur Verfügung", berichtete der heute 86-Jährige.

Alltäglich begleitete ihn und seine Kollegen die Materialknappheit: "Es fehlte an Pappe, alte Pappnägel haben wir gerade geklopft, um sie ein weiteres Mal zu verwenden. Jedes Brett wurde dreimal umgedreht. Uns stand nur ein Kontingent von drei Kubikmetern Holz für Schalung, Sparren oder Dachlatten zur Verfügung. Diese haben wir zum Teil aufgeschnitten, um die doppelte Menge zu bekommen. Das ging allerdings nur, wenn die Sparrenbreite nicht zu weit war", so Siegfried Rößler über die ersten Jahre seiner Selbstständigkeit als Dachdeckermeister in Forst (Lausitz).

"Vor diesem Hintergrund ist es umso beachtlicher, dass sich die Diamantenen und Goldenen Meister nicht abschrecken ließen und dennoch ihren Weg im Handwerk mit Stolz gegangen sind", lobte Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus in seiner Rede. "Die Jubilare haben in ihrem Arbeitsleben viel Wandel erlebt und ihn auch selbst mitgestaltet. 43 Diamantene und 63 Goldene Meister: Das sind zusammen 5.730 Jahre geballte Handwerkererfahrung. Diese Zahl ist beeindruckend, die Handwerksmeister haben sich ihre Jubiläumsurkunden mehr als redlich verdient", so Peter Dreißig.



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Staatssekretär Hendrik Fischer lobte das Durchhaltevermögen der Meister nach dem Ende der DDR: „Sie haben sich nicht unterkriegen lassen. Wir ehren heute nicht nur meisterliche Handwerksqualität, sondern auch Engagement in ihrer Region. Sie haben investiert, neue Firmen gegründet oder alte mit neuem Leben gefüllt, Arbeitsplätze geschaffen und ausgebildet.“ Der Staatssekretär verwies in diesem Zusammenhang auch auf die aktuellen Herausforderungen der Branche wie Fachkräftegewinnung und Digitalisierung.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Handwerk dabei mit Neuerungen wie der Meistergründungsprämie und dem Meisterbonus, der eine bestandene Meisterprüfung mit 1.500 Euro prämiert. Ein weiteres Instrument ist das Zentrum für Digitalisierung im Handwerk an der Technischen Hochschule Brandenburg. Es berät kleinere und mittlere Handwerksbetriebe bei der Einführung von digitalen Prozessen in ihren Betrieben. Das kann von der elektronischen Buchführung, über digitale Marketinglösungen bis hin zum 3D-Druck alles sein, was das Leben für einen Handwerksbetrieb einfacher macht.

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