Niedergesäß Gruppenbild
HWK Cottbus

Meistertitel als Investition in die Zukunft

Die Autolackiererei Niedergesäß GmbH & Co.KG aus Cottbus begeistert ihre Kunden aus der Region, Deutschland und Europa mit ihrem Airbrush-Design. Aber auch Reparaturlackierungen sind an der Tagesordnung im Handwerksbetrieb. Sie gehören unter anderem zu den Hauptaufgaben von Maximilian Krüger. Der 27-jährige Jamlitzer erwirbt gerade neben seiner Arbeit in der Autolackiererei den Meistertitel als Lackierer.

Seit Oktober 2010 arbeitet er im Unternehmen als einer von acht Mitarbeitern. „Ich möchte in meinem Beruf nicht stehen bleiben und immer etwas Neues dazu lernen“, begründet der angehende Meister seine Entscheidung für die Fortbildung. „Auf der Weihnachtsfeier haben mein Chef und ich über das Thema Meister rumgesponnen. Keine fünf Monate später war ich zur Meisterausbildung angemeldet“, berichtet der Lackierer.

Teil III (betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche Kenntnisse) und IV (berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse) hat er bereits erfolgreich abgeschlossen. Ab September geht es für den Vater einer Tochter weiter mit Teil I und II, der Fachpraxis und Fachtheorie. „Auf diese Ausbildungsbereiche freue ich mich besonders, da ich ein praktisch veranlagter Typ bin“, so Maximilian Krüger. „Aber so ist es wahrscheinlich bei jedem Handwerker.“

Die Meisterschule in Teilzeit bringt natürlich auch Entbehrungen mit sich. „Aufgrund der Doppelbelastung geht natürlich viel Freizeit verloren, ich kann zum Beispiel meine Tochter nicht mehr so oft sehen“, berichtet der Lackierer. Er sei zwar ein Energiebündel, aber natürlich gibt es auch für den Jamlitzer Tage, an denen er kaum mehr Kraft hat. Vor Prüfungen hat er sich immer eine Woche Urlaub genommen, um den Stoff zu lernen und gut vorbereitet zu sein.

Die Autolackiererei Niedergesäß ist ein echtes Familienunternehmen. 1987 wurde es von Peter und Margit Niedergesäß gegründet. Peter Niedergesäß hatte bis dahin den Meister im Kfz-Handwerk gemacht, erhielt aber für seine Selbstständigkeit keine Gewerbegenehmigung. Deshalb entschied er sich dazu, als Lackierer umzusatteln. Noch während der Meisterausbildung eröffnete der heute 59-Jährige seine Autolackiererei in Klein Döbbern.

Die bei Kunden sehr geschätzten speziellen Design-Lackierungen in Airbrush-Technik brachte Margit Niedergesäß mit in die Firma ein. Die gelernte Bauzeichnerin lebte mit dieser Technik ihre künstlerischen Ambitionen aus und gründete daraus die Niedergesäß GbR. Ihr Talent vererbte sie an ihre Kinder Maria und Markus. Maria Niedergesäß ist heute gelernte Mediengestalterin und Mitinhaberin der Niedergesäß GbR. Neben der Gestaltung von Kalender und Collagen für die Kunden, gehört die Beschriftung von Fahrzeugen zu den Hauptaufgaben der 30-Jährigen. „Dazu erstelle ich Schablonen, mit deren Hilfe mein Bruder Markus dann die Schriften oder Grafiken auf die Fahrzeuge bringt. Man kann ihn sozusagen als meinen ‚Großkunden‘ bezeichnen“, erklärt die Gestalterin.

Markus Niedergesäß hingegen ist in der Firma des Vaters, der Autolackiererei Niedergesäß GmbH & Co.KG, involviert. Er hat dort seinen eigenen Betriebszweig, die Design-Lackierung von Lkws. Begonnen hat der 34-Jährige aber mit einer Ausbildung zum Bürokaufmann, bevor er wie sein Vater zum Fahrzeuglackierer umschulte. „Ich wollte, dass er die betriebswirtschaftlichen Aufgaben übernimmt. Aber solch ein künstlerisches Talent wie seines lässt sich nicht verbergen. Im Gestalterischen kann ihn keiner in der Firma ersetzen“, gibt Peter Niedergesäß zu. Aus diesem Grund ist es dem jungen Vater momentan bei der sehr guten Auftragslage auch nicht möglich, sich zum Meister fortzubilden.

Meisterschüler Maximilian Krüger bekommt während der Fortbildung viel Unterstützung von seiner Familie, aber auch von der Familie Niedergesäß, die die Kosten der Meisterausbildung übernimmt. Unternehmer Peter Niedergesäß sieht darin eine Investition in die Zukunft des Unternehmens: „Max soll mich mal in meinen Aufgaben unterstützen. Mein Sohn Markus wird später eher draußen mit seiner Airbrush-Arbeit beschäftigt sein. Da brauche ich jemanden, der zu den Lackierarbeiten auch die Büroarbeiten, Kundenbetreuung und Organisation übernehmen kann. Zudem sollen ja auch wieder Lehrlinge ausgebildet werden, wofür ich gerade leider keine Zeit finde.“ Generell steht der Kfz- und Lackiermeister dem Thema Weiterbildung sehr positiv gegenüber. So sind Schulungen für die Mitarbeiter ein fester Bestandteil in der Jahresplanung des Unternehmens.

Wenn alles klappt, wird Maximilian Krüger im Sommer 2018 den Meisterbrief in seinen Händen halten. Mit seinem Fachwissen wird er dann Maria und Markus Niedergesäß in der Weiterführung der Autolackiererei Niedergesäß GmbH & Co.KG tatkräftig unterstützen können.

Mehr Informationen zum Meister
Am 10. Oktober startet wieder ein neuer Vollzeit-Meisterkurs für Maler- und Lackierer in Großräschen und in Bestensee.  

Wer sich persönlich informieren und beraten lassen will, kann das gern beim Meisterinfoabend am 30. August von 18 – 19.30 Uhr im Meistersaal am Altmarkt 17, 03046 Cottbus, tun.

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Doreen Kuba

Berater

Altmarkt 17

03046 Cottbus

Telefon 0355 7835-555

Telefax 0355 7835-315

kuba--at--hwk-cottbus.de