Gesellentagung in Cottbus
HWK Cottbus

4. Berlin-Brandenburger Gesellentag in Cottbus Mit Tarifverträgen gegen den Fachkräftemangel

Tariflöhne, starke Gewerkschaften und Innungen sind die zentralen Punkte, um das Handwerk in Brandenburg und Berlin zu stärken. Das wurde beim 4. Gemeinsamen Gesellentag in Cottbus deutlich. Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke stellte der Branche ein gutes Zeugnis aus.

„Mit Zuversicht schwingen die Betriebe wieder Hammer und Kelle. Das Handwerk ist eine unverändert wichtige Säule für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes.“ Mit Blick auf die aktuellen Herbstumfragen des Handwerks sagte der Ministerpräsident: „Über 90 Prozent der Befragten beurteilen die Situation ihrer Betriebe mindestens als  gut oder gleichbleibend. Diese Bilanz zeigt, dass die Landesregierung mit ihrer Unterstützung für das leistungsstarke und gesunde Handwerk auf dem richtigen Weg ist. Wir verfolgen eine Politik, die sich soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Wohlstand auf ihre Fahnen geschrieben hat. Zugleich schafft sie die richtigen Anreize, damit die Unternehmen ihre Aufgaben meistern können“, so Woidke.

Gesellentagung in Cottbus
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Eine der großen Herausforderungen, vor denen das Handwerk steht, ist die Fachkräftesicherung. Aus Sicht der Arbeitnehmer lassen sie sich nur durch gute Arbeitsbedingungen gewinnen. Dazu gehören der Lohn, geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten, Aufstiegschancen in Unternehmen und die Vereinbarkeit von Beruf und Karriere. Vor diesem Hintergrund sei es nicht nachvollziehbar, dass sich etliche Branchen weigern, Tariflöhne zu zahlen oder entsprechende Tarifverträge abzuschließen, sagte Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied IG Metall.

Christian Hoßbach, stellvertretender Vorsitzender DGB Bezirk Berlin-Brandenburg, schlug in dieselbe Kerbe. „Tarifverträge sind das Entscheidende, um die Zukunft des Handwerks zu stärken.“ Ohne tarifliche Entlohnung sei eine nachhaltige Lösung des Fachkräftemangels im Handwerk nicht möglich. "Mit fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen macht man sich als Arbeitgeber attraktiv", so Hoßbach.

Die Handwerksbetriebe in Berlin und Brandenburg stehen mit Unternehmen aus anderen Branchen in einem immer stärkeren Wettbewerb um Fachkräfte. In diesem härter werdenden Umfeld ist es wichtig, an einem Strang zu ziehen – Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam. In Cottbus wird dieses Motto seit Jahren beherzigt.

„Mit den Arbeitgebern in der Vollversammlung der Handwerkskammer Cottbus haben wir durchaus konstruktive Gesprächspartner, die zu jeder Zeit an gemeinsamen Lösungen interessiert sind“, sagte Karsten Drews, Vizepräsident der Handwerkskammer Cottbus. Das sei in der deutschen Kammerlandschaft nicht überall so.

„Es ist immer besser, die Dinge selbst anzupacken als sie anderen zu überlassen“, ergänzte Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus, in seiner Rede. Selbst gestalten heißt aber auch eine große Verantwortung tragen. "Wir in der Vollversammlung, im Vorstand und in den Ausschüssen der Handwerkskammer Cottbus stellen uns dieser Verantwortung und setzen auf eine äußerst vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit unseren Arbeitnehmern."

Als ein Ausdruck gilt die 2013 gemeinsam verabschiedete Resolution „Mit Tarifverträgen im Handwerk gewinnen“. Beim Werben um qualifizierten Nachwuchs – da sei man sich mit den Arbeitnehmern einig – sind eine attraktive Ausbildung und möglichst klare Übernahmeperspektiven, faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen von zentraler Bedeutung.

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