Steffanie Dippe IHB Handwerksmeisterin
CGA Verlag

Nach 20 Jahren: Erste Meisterin im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk

Das sich Prüfer und Prüfling in die Arme fallen, kommt selten vor. Als Steffanie Dippe ihre mündliche Meisterprüfung im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk vor kurzem erfolgreich bewältigt, geschieht aber genau das.

Die 39-Jährige aus Spremberg hört folgenden Satz: „Lassen Sie sich mal drücken“. Wie der Prüfer erklärt, legte 1998 die letzte Frau in diesem Handwerk ihre Meisterprüfung im Kammerbezirk Cottbus ab. „Das war ein schöner Moment“, erinnert sich die Handwerkerin an ihre Prüfung.

Der Weg bis zu dieser Umarmung war kein leichter.  Nach der Schule erfolgt eine kaufmännische Ausbildung. Sie steigt voll in den väterlichen Betrieb ein und ist auch auf der Baustelle handwerklich tätig. Vor ein paar Jahren kommt  die Frage auf, ob sie Angestellte bleiben oder den Betrieb eines Tages übernehmen will. Von dieser Entscheidung hängt es ab, wie der Betrieb weiter aufgebaut wird, erklärt ihr Vater.

Bei ihrer Weiterbildung als Diplom-Badgestalterin  hat sie viele Handwerksmeister und Meisterinnen kennengelernt. Der Gedanke, die Meisterausbildung anzugehen, war bereits gereift. Der Umgang mit den Kunden und die Handwerksarbeit macht ihr Spaß. Was folgte, waren schlaflose Nächte.  Der Ehrgeiz hat sie gepackt. Die Meisterprüfung soll nicht irgendwie bestanden werden, sondern mit guten Noten. Sie weiß, wie sie sich in dem  Männerberuf durchzubeißen hat. Dass sie Schnauze haben muss. Allzu oft wird sie auf Baustellen als Praktikantin angesehen. An Ansporn fehlt es ihr also nicht. Genauso wenig wie an Unterstützung durch die Familie.

Die Meisterausbildung ist dennoch kein Selbstläufer. Ihr Sohn startet als Erstklässler in das Schulleben und ihr Mann arbeitet im Schichtsystem. Umso stolzer ist sie nun, dass sie am 14. September zum „Tag des Meisters“ in der Cottbuser Stadthalle den Meisterbrief in den Händen halten wird. Mit der Urkunde ist für Steffanie Dippe das Lernen keineswegs abgeschlossen. So reizt sie die Vielseitigkeit des Berufes. Eines Tages möchte sie den Stördienst selber fahren, ist ihr Ziel. In den kommenden Jahren wird sie den Familienbetrieb übernehmen.

Sowohl den Meisterbonus als auch die Meistergründungsprämie wird sie hierfür nutzen. Von ihrem Vater möchte sie noch viel lernen, sagt sie, bevor sie auf den Weg zu einer Inbetriebnahme eines Gasbrennwertgerätes ist. „Das macht mir Spaß und auch für den Kunden ist diese Inbetriebnahme ein schöner Moment“, freut sich die Handwerksmeisterin.

 Letzte freie Plätze Meisterschule Heizungsbauer

Am 27. August 2018 startet ein neuer Lehrgang "Installateur und Heizungsbauer". Noch gibt es letzte Plätze. Alle Informationen finden Sie hier.



Doreen Kuba

Berater

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