Orthopädietechniker-Handwerk

Die Orthopädietechnik hat Wurzeln im Mittelalter und der Renaissance, mit Pionieren wie Ambroise Paré, aber das Berufsbild des modernen Orthopädiemechanikers entstand im 19. Jahrhundert durch Johann Georg Heine in Deutschland. Wichtige Meilensteine waren die Gründung von Verbänden wie dem BIV-OT im Jahr 1923, die Entwicklung von Prothesenteilen durch Unternehmen wie Ottobock nach dem Ersten Weltkrieg, und technologische Fortschritte wie die erste elektromotorische Prothese 1949.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in den beiden deutschen Staaten unterschiedliche Organisationsformen. In der BRD vertrat ab 1946 der „Zentralinnungsverband für Orthopädietechnik“ die Interessen des Handwerks, der 1954 in Bundesinnungsverband umbenannt wurde. In der DDR hingegen war das orthopädietechnische Handwerk der „Arbeitsgemeinschaft für Orthopädiemechaniker und Bandagisten“ der „Deutschen Gesellschaft für Klinische Medizin und ihrer Gesellschaft für Orthopädie der DDR“ angegliedert.

Zum Beruf gehört?

  • Entwurf, Herstellung. Anpassung und Instandsetzung von Kunstgliedern aus Holz, Leder, Metall und Kunststoffen           
  • Entwurf, Herstellung, Anpassung und Instandsetzung von Stützkorsetts, Korrektur-, Stütz- und  Ausgleichsapparaten, Bandagen sowie von Schienen aus Metall und Kunststoffen und Schutzhülsen aus Leder und Kunststoffen             
  • Herstellung und Anpassung von Fußstützen  
  • Herstellung, Anpassung und Verarbeitung von Passteilen wie Füßen, Waden, Unter- und Oberschenkeln, Armen und Händen aus Holz, Leichtmetall, Filz, Leder und Kunststoffen
  • Herstellung, Anpassung und Instandsetzung von Ansatzstücken und Arbeitsgeräten für künstliche Arme und Hilfsgeräte             
  • Anpassung und Anlegen von Bruchbändern, medizinischen Kompressionsstrümpfen, medizinischen Leibbinden und sonstigen Bandagen 

Orthopädiemechaniker und Bandagist gehört zur Gruppe der Gewerbe für Gesundheits- und Körperpflege sowie der chemischen und Reinigungsgewerbe