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Erwin Wodicka - wodicka@aon.at

PU-Schaumdosen: Sondermüll oft falsch entsorgt

Bis zu 25 Millionen PU-Schaumdosen werden jedes Jahr auf deutschen Baustellen geleert. Der Schaum kann zur Gefahr für Umwelt und Gesundheit werden. Die Dosen sind Sondermüll. Oft landen sie allerdings in Baumischcontainern oder dem Restmüll. Dabei kann man sie sogar recyceln.

Als Montagekleber, zum Dämmen und Füllen von Lücken im Gemäuer – auf Baustellen kommt Polyurethanschaum (PU-Schaum) massenhaft zum Einsatz. In ihrer Verkaufsverpackung – meist einer Metalldose – liegt der PU-Schaum unter Druck als Flüssigkeit vor. Erst beim Austritt aus der Dose schäumt er aus. Deshalb steht die gesamte Dose unter Druck und kann so auch zur Gefahr werden, wenn sie nach dem Einsatz entsorgt wird – eine Gefahr für die Gesundheit und die Umwelt,wenn die Restinhalte unkontrolliert austreten.

PU-Schaumdosen gelten als Sondermüll, allerdings werden sie sehr oft nicht als solcher entsorgt. Auch das Recycling der enthaltenen Rohstoffe kann dann nicht in dem Umfang genutzt werden, wie es bereits seit Jahren möglich ist. Stattdessen landen viele PU-Schaumdosen in Baumischcontainern, im Restmüll oder im gelben Sack. Hier können sie allerdings Schäden anrichten, wenn in den Dosen verbliebene Restinhalte auslaufen oder wenn man sie auf die Haut oder gar in die Augen bekommt. Die im PU enthaltenen, flüssigen Isocyanate stehen im Verdacht krebserregend zu sein und wirken reizend. In den gelben Säcken können sie dafür sorgen, dass der gesamte Inhalt nicht recycelt werden kann, weil austretender PU-Schaum die anderen Materialien verunreinigen kann.

PU-Schaumdosen nicht in den Baumischcontainer, Restmüll oder gelben Sack

Wieder nutzbare Rohstoffe gehen verloren, wenn die PU-Schaumdosen nicht den vorgesehenen Recyclingweg erreichen. Denn diesen gibt es bereits seit den 90‘ger Jahren. "Als Klaus Töpfer Umweltminister war, hat er die Produktverantwortung der Hersteller im Gesetz verankert, damals haben sich die Hersteller der PU-Schäume zusammengetan, um ein Rücknahmesystem für die Schaumdosen aufzubauen", berichtet Thomas Hillebrand von der PDR Recycling GmbH. Die PDR (Produkte durch Recycling) ist aus diesem Zusammenschluss entstanden und hat mittlerweile neben dem Rücknahmesystem auch die Möglichkeit geschaffen, dass PU-Schaumdosen und deren Restinhalte stofflich recycelt werden können.

So ist es heute möglich 80 Prozent einer PU-Schaum-Dose weiter zu verwerten. "Das Metall der Dosen, den Kunststoff und auch die noch enthaltenen Treibmittel und das sogenannte Prepolymer des Schaums können wir voneinander trennen und dann wieder aufbereiten", sagt Hillebrand. Einzig wenn die Schaumdose Härter enthält, wie etwa in 2-Komponenten-Schäumen, und das Prepolymer nicht mehr flüssig ist, kann man diese nicht recyceln. Die aufbereiteten Stoffe wandern dann direkt wieder in die Produktion von neuen PU-Schaumdosen. "Also ein wirklicher Kreislauf", schwärmt der Recyclingfachmann. Der Rest, der nicht recycelt werden kann, wird verbrannt und so die enthaltene Energie genutzt.

Um das Recycling der PU-Schaumdosen wirksam werden zu lassen, sollten Handwerker und auch Privatpersonen, die PU-Schaum nutzen, unbedingt den korrekten Entsorgungsweg einhalten. Dieser sieht vor, dass die Dosen gesammelt und dann entweder bei einer der Rückgabestellen abgegeben werden. Oder man lässt sie von der PDR kostenlos abholen.

25 Millionen PU-Schaumdosen jedes Jahr

Handwerker, die meist die PU-Schaumdosen in großer Stückzahl kaufen, sollten die leeren Dosen direkt in den Verkaufskartons sammeln. Meist befinden sich zwölf Dosen in einem Karton. Die PDR holt diese ab einer Menge von sechs Kartons ab. Kommen weniger zusammen, wie bei Privatpersonen, kann man sie an den offiziellen Rückgabestellen seiner Region abgeben. Sie sind über eine Postleitzahlen-Suche online zu finden. "Meist greift auch der Weg, dass man die leeren PU-Schaumdosen dort wieder abgeben kann, wo man sie gekauft hat – also der Baustoffhandel oder der Baumarkt", sagt Thomas Hillebrand. Außerdem hätten viele Recyclinghöfe einen Sammelplatz oder man nutzt Sondermüllsammlungen der Kommunen.

Schätzungen zufolge werden in Deutschland jedes Jahr bis zu 25 Millionen PU-Schaumdosen verwendet. PDR stellt nicht das einzige Rücknahmesystem dar, aber sie bietet die einzige Möglichkeit des stofflichen Recyclings das nicht nur die Verpackung, sondern auch die flüssigen Restinhalte miteinschließt. Quelle: Deutsche Handwerkszeitung

Axel Bernhardt

Technischer Berater

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