Schornsteinfeger-Handwerk
Das Handwerk der Schornsteinfeger entstand im 16. Jahrhundert in Italien und verbreitete sich über Österreich und Süddeutschland, um die durch Schornsteinbrände verursachte Feuergefahr in Städten zu bekämpfen. Die frühen Schornsteinfeger reinigten die Kamine von Ruß, und ihre Arbeit wurde zum Symbol für Glück.
Im 18. und 19. Jahrhundert war die Arbeit extrem gefährlich, und die Jungen, die sie ausübten, waren oft Kinder aus armen Familien, die unter gesundheitsschädlichen Bedingungen arbeiteten. Im 19. und 20. Jahrhundert führte die Einführung von Kehrbezirken durch staatliche Erlasse zur Regulierung des Handwerks, was bis heute zu einem einheitlichen System der Kehrung und Brandschutzaufsicht führte.
Noch in der Mitte des 18. Jahrhunderts hatte nur durchschnittlich jedes dritte Haus eine Feuerstelle. Damals musste nicht jeder Schornsteinfeger, der Essenkehrer, dem Bewohner aufs Dach steigen. Kaminähnliche Feuerstellen ohne einen Rauchabzug waren aber in vielen Häusern vorhanden.
In jener Zeit und bis in das 20. Jahrhundert hinein dürfte der Kehrbesen (Bild) das meistgebrauchte Handwerksinstrument gewesen sein, der sich auch auf dem Berufszeichen auf schwarzem Grund zwischen zwei silbernen Schultereisen befindet. Die beiden goldenen Sterne zeugen vom Standesstolz der Innung, eröffnete sich doch vom Arbeitsplatz der Schornsteinfeger hoch oben auf den Dächern "ein grenzenloser Blick zu den Sternen am Himmel".
In unserer Zeit hat sich das Berufsbild des Schornsteinfegerhandwerks grundsätzlich verändert, es gehört zur Gruppe der Bau- und Ausbaugewerbe. Trotzdem besteht das Mitte der 30er Jahre eingeführte Handwerkszeichen noch heute fort.