Töpfer - und Ofensetzer-Handwerk

Die Geschichte des Töpferhandwerks geht über Jahrtausende zurück. Direkt im Ort Crinitz gefundene Scherben aus dem Mittelalter lassen darauf schließen, dass man im Ort selbst schon in sehr früher Zeit die reichlich vorhandenen Tonvorkommen nutzte. Archäologische Funde in der näheren Umgebung von Crinitz belegen, dass hier bereits in der Jungsteinzeit (3000 bis 1000 vor Chr.) Tongefäße hergestellt wurden.

In Südbrandenburg gibt es viele leicht abbaubare Tonlagerstätten, die sehr gut zur Keramikherstellung geeignet sind. 3000 Jahre alte Urnenfunde aus der Slawenzeit sind häufig und aus einheimischem Ton. Sehr zeitig im Verhältnis zu anderen Töpferzentren war man hier schon in der Lage, wasserfeste harte Keramik herzustellen. Fast immer beschränkte sich die Herstellung auf einfaches (aber qualitativ hochwertiges) Gebrauchsgeschirr für den Haushalt. In Serienfertigung und "genormten Größen".

Über die Jahrhunderte waren häusliche Bedürfnisse verändert, die Töpferei passte sich den jeweiligen Neuheiten an. Durch den Brennprozess im offenen Feuer gab es eine technologisch bedingte Parallelproduktion von Ziegelsteinen, auch die hatten Absatz. Der größte Teil des Verkaufes ging per Fuhrwerk in Städte (Hohenleipisch nach Sachsen), großer Bedarf war immer auf Bauernhöfen mit guter Landwirtschaft. Mit dem Beginn der Industrieproduktion und dem neuen Stand der Forschung bei Brennöfen und Glasuren, billigem Porzellan, Steingut, Emaille gab es nach 1900 erstmals größere Umbrüche.

In den 30zigern nutzten erste Töpfer Berufsschulen (Bunzlau). Neue Änderungen kamen mit der Elektrifizierung (Kühlschränke) und täglicher Lebensmittelversorgung durch Geschäfte. Frauen gingen arbeiten, damit wurde die Küche anders organisiert.

Seit ca 1900 erfanden sich die Töpfer immer neu. Waren vor der Zeit der Benzinfahrzeuge die Werkstätten immer nahe der Tonlagerstätte und dem Brennholz. Sie haben sie sich dann dort angesiedelt, wo ein Keramikhersteller Wohn- und Arbeitsraum vorfand. Gesellen und Meisterausbildung haben sich stark verändert, momentan wird in Südbrandenburg kein Töpfer ausgebildet.