Digitale Augenoptik von Sehen und Verstehen
HWK Cottbus

Virtuell die Brillengläser testen

Damit Digitalisierung nicht nur ein leeres Wort bleibt, stellen wir in einer Serie ganz konkrete Anwendungen vor, die Unternehmen in ihrem Alltag einsetzen.

Probefahrten mit dem neuen Auto, Anproben von schicken Schuhen, Verkostungen vor dem Weineinkauf: Wer etwas Neues kauft, möchte vorher gern probieren, fühlen, testen. Beim Kauf von Brillengläsern war das in dieser Form bislang nicht möglich. Das hat sich nun geändert. Bei Sandra Raeder können die Kunden vorher im wahrsten Sinne genau sehen, welche Brillengläser sie kaufen.

Möglich macht dies eine VR-Brille. Sie entführt die Kunden in virtuelle Welten oder in eine „digital“ erweiterte Realität (englisch: augmented reality). So verbringt man zum Beispiel in einem Szenario einen Urlaub in der Karibik. Der Kunde schaut sich um auf dem Meer, am Stand, auf der Strandliege usw. und erlebt virtuell den (gravierenden) Unterschied zwischen braunen und blauen Sonnenbrillengläsern. In einem anderen Fall sitzt er nachts in einem Auto, der Gegenverkehr blendet. In einem anderen Fall wird eine Gleitsichtbrille im Alltag wie Garten, Büro oder Wohnung simuliert.

Völlig neue Möglichkeiten

„Die Auswahl an Brillengläsern ist riesengroß“, erklärt Augenoptikermeisterin Sandra Raeder. „Für jeden Kunden finden wir ganz individuelle Lösungen. Die Gesundheit und der Schutz der Augen stehen im Vordergrund.“ Bislang zeigte die Unternehmerin die Vor- und Nachteile von verschiedenen Glastypen anhand von Schaubildern aus Papier oder am Computer. Der Kunde musste sich mehr oder weniger auf die Expertise der Meisterin verlassen.

Mit der VR-Brille ergeben sich nun völlig neue Möglichkeiten. Er kann in Echtzeit testen, wie sich die neuen Brillengläser im Alltag verhalten, wie sie wirken, wie man damit sehen kann. Qualitätsunterschiede lassen sich so einfach und verständlich vorführen. „Bei Preisunterschieden reagieren die Kunden sensibel“, sagt Sandra Raeder. Dabei verschafft man sich mit etwas mehr Geld eine deutliche Steigerung der Lebensqualität.

Mit der VR-Brille bietet sie neben ihrem fachlichen Sachverstand einen überzeugenden Mehrwert. Seit Anfang des Jahres setzt sie das digitale Beratungstool ein. Nach und nach soll es im Verkaufsalltag integriert werden.

Zum Bild

Augenoptikermeisterin Sandra Raeder bietet ihren Kunden einen neuen, überzeugenden Mehrwert. Mit einer VR-Brille können Kunden sehen, wie sich ihre neuen Brillengläser im Alltag verhalten.  Hier im Bild ist auf dem Tablet ein Karibikstrand zu sehen. Getestet werden können dabei verschiedene Sonnenbrillen.



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Die Handwerkskammer Cottbus begleitet ihre Mitgliedsbetriebe eng auf dem Weg in die digitale Zukunft. Grundlage dafür ist eine Kooperationsvereinbarung, die die HWK mit dem Kompetenzzentrum "Digitales Handwerk" abgeschlossen hat. Damit habe man Zugriff auf neueste Ansätze, innovative Lösungen und intelligente Prozesse beim Einsatz von digitalen Technologien.



Die Beratungsangebote für Mitgliedsbetriebe sind kostenfrei. Neben der Information der Betriebe durch Webinare, Workshops und klassische Vortragsreihen können regionale Unternehmen bei der Entwicklung zu Modellbetrieben unterstützt werden.

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