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Marco2811 - Fotolia

Strukturwandel: 87 Projekte auf den Weg gebracht!

„Diese Projekte stehen stellvertretend für alle anderen, mit denen Lausitzer Unternehmen die Strukturentwicklung vorantreiben, bestehende Arbeitsplätze sichern und neue schaffen“, erklärte Dr. Hans Rüdiger Lange, Geschäftsführer der iRL. „Zur Entwicklung der 87 bisher definierten Projekte hat die iRL unter anderem 37 Innovations-Workshops mit über 100 Teilnehmern durchgeführt – meist Manager und Fachexperten aus den Unternehmen. Dabei haben wir eng mit verschiedenen Hochschulinstituten kooperiert.“

Dr. Ralf Gilgen, Vorsitzender der Geschäftsführung VPC GmbH aus Vetschau, stellte das Projekt „Hydrothermale Vergasung (HTG)“ vor. Biomasse spielt im Energiemarkt der Zukunft eine herausragende Rolle für die Versorgungssicherheit und für die Bevorratung von Energie. Biomasse soll der vorrangige „Lückenfüller“ für Wind und Sonne werden. Das  von der VPC GmbH vorgestellte Projekt wird zusammen mit dem Unternehmen Babcock Borsig Steinmüller – Bilfinger sowie der iRL weiter entwickelt.

Mit „Hydrothermale Vergasung“ verfolgt die VPC GmbH das Ziel, Strom aus Biomasse auch unter den  Bedingungen des EEG 2017 attraktiv zu produzieren und dabei weiter Biomassenpotenziale zu erschließen. Die Kooperation bringt zwei Lausitzer Spitzenunternehmen zusammen, die sich gegenseitig ideal in Technologie, Entwicklung und Anlagenbau ergänzen.

„Die VPC ist ein Ingenieurbüro für großtechnische Energieanlagen. Als solche sehen wir uns als Vorreiter bei der Entwicklung neuer Technologien und Systeme“, sagte Dr. Gilgen. „Die Energiewelt, und das nicht nur in der Lausitz, ist im Umbruch. Wir müssen alle neue Märkte und Kunden erschließen. Das geht entweder über einen sehr schwierigen Preiswettbewerb oder über Innovationen. Wir haben uns für letzteres entschieden, da wir nur diesen Ansatz für zukunftsfähig halten.“

Zudem stellte Dr. Ralf Gilgen die Idee eines Elektrischen Rotationsspeichers vor.  Die VPC GmbH arbeitet an dem Konzept eines Schwungmassespeichers für große Energiemengen (20 MWh – 1.000 MWh). Auch hier wird derzeit eine Kooperation aufgebaut.

Dr. Adolf Schweer, Technischer Geschäftsführer Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH, stellte das Projekt „Stoffliche Nutzung von Wasserstoff und Power-to-Gas“ vor. Es ist das Ergebnis einer Kooperation seines Unternehmens zusammen mit der ONTRAS Gastransport GmbH Leipzig, der ENSO Energie Sachsen Ost AG und mehreren Hochschulen der Region. „Wir suchen nach Lösungen für die Energiewende. Unser erstes Treffen der Geschäftsführer hat die iRL aufgegriffen und einen zweitägigen Workshop organisiert, in dem 15 Experten der Unternehmen und Hochschulen non-stop in einem Entwicklungsteam gearbeitet haben. Das ist sehr effizient“, so Dr. Schweer.

Die ersten Ergebnisse liegen in Form der Studie „Sektorenkopplung, 4 Infrastrukturen, eine Lösung“ bereits vor. Die Umwandlung von Strom in Gas als Speichermöglichkeit ist heute für eine Rückwandlung in Strom noch nicht wirtschaftlich. Mit der iRL wurden jedoch zwei konkrete Ansätze erarbeitet, die bei Übereinspeisung von Erneuerbaren Energien das Stromnetz entlasten und die dabei gespeicherte Energie für den Verkehr oder industriell nutzen. Gleichzeitig eröffnet dieses Wege, die bestehende leistungsstarke Netzinfrastruktur der Lausitz für Strom und Gas für die Energiewende besser zu nutzen.

Michael Stein, Geschäftsführer KSC Kraftwerks-Service Cottbus Anlagenbau GmbH, stellte das Projekt „Elektroboote in Aluminiumbauweise“ vor. Hier wird die KSC  zusammen mit der Viator Marine UG ein neues Elektroboot fertigen. Das erfolgt in technologisch anspruchsvoller Aluminiumbauweise mit Hilfe der Fähigkeiten und Produktionskapazitäten, die KSC aus der Kraftwerksinstandhaltung mitbringt. „Die iRL bringt uns in Kontakt mit Unternehmen, die mit uns neue Märkte erschließen wollen – und unterstützt sehr pragmatisch und mit Elan die gemeinsame Entwicklung dieser Projekte“, beschreibt Michael Stein die Zusammenarbeit.

 „Die iRL hat sich inzwischen ein einzigartiges Verständnis der Betriebe in der Lausitz und ihrer Perspektiven erarbeitet. Die Entscheidung der IHK Cottbus, gemeinsam mit der Handwerkskammer, der BTU Cottbus-Senftenberg, der WiL und dem UVB als Gesellschafter die Innovationsregion Lausitz zu gründen, hat sich als richtig erwiesen und trägt jetzt Früchte. Nun gilt es, die Innovationsarbeit zu Gunsten der Lausitzer Unternehmen auf längere Sicht zu verstetigen“, so Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer IHK Cottbus und Vorsitzender der iRL-Gesellschafterversammlung.

Die iRL ermöglicht Unternehmen mit maßgeschneiderten Workshopangeboten, ihre Projekte weiter zu entwickeln. Hierbei geht es entweder um Produktinnovation, die Erarbeitung eines Prototyps, ein neues Geschäftsmodell oder die Investitionsentscheidung für ein Projekt. Die iRL unterstützt sehr gezielt.  Sie hilft die aktuelle Situation des Unternehmens im Strukturwandel einzuordnen, fokussiert auf einen konkreten Wachstumsansatz, stellt Methoden zur effizienten Innovationsarbeit zur Verfügung und vernetzt mit den erforderlichen Partnern. Den Abschluss  der Entwicklung übernimmt  das Unternehmen dann in eigener Regie, während sich die iRL dem nächsten Unternehmen zuwendet.

Die Arbeit der iRL umfasst neben den Innovations-Projekten der Unternehmen zahlreiche weitere Aktivitäten.  

Ein Beispiel hierfür ist, mehr unternehmerische Fähigkeiten in der Lausitz zu entwickeln. Dazu hat die iRL mit Partner das „1-Tagesformat Innovation Interaktiv“ entworfen. Hier wird zum einen der Erfahrungsaustausch zwischen erfahrenen und angehenden Unternehmern moderiert.  Zum anderen geht es um das Erlebbarmachen von Unternehmertum für Jugendliche. Zwei solcher Tagesveranstaltungen haben seit Anfang 2017 stattgefunden: eine in Cottbus, eine in Hoyerswerda. Es wurden drei Schulen einbezogen. Rund 60 Schülerinnen und Schüler nahmen daran teil. Zudem fanden Unternehmergespräche in Kooperation mit dem Unternehmen Rohnstock Biografien  statt. Dabei tauschten sich etwa 20 ausgewählte Unternehmer zu jeweils konkreten betrieblichen Fragestellungen in kleinem Kreis intensiv aus und nutzten die Veranstaltung, um voneinander zu lernen und Geschäftsbeziehungen zu knüpfen.